Dr. Inga Moeck übernimmt Leitung der Sektion Geothermik am LIAG

06.12.2015 | Forschung | Jochen Schneider

Seit dem 01.12.2015 leitet Frau Dr. Inga Moeck kommissarisch die Sektion Geothermik und Informationssysteme im Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik (LIAG). Sie tritt damit die Nachfolge von Herrn Dr. Rüdiger Schulz an, der Anfang des Jahres in den Ruhestand gegangen ist.

„Die Forschung im Bereich Geothermik und geothermische Energie hat eine lange Tradition am LIAG. Wir freuen uns sehr, dass wir mit Frau Dr. Moeck eine international renommierte Expertin für die Exploration, Charakterisierung und Bewertung von tiefen geothermischen Lagerstätten an unserem Institut begrüßen können“, sagt Institutsleiter Prof. Dr. Ugur Yaramanci.

Forschungsschwerpunkt von Dr. Moeck ist die Dimensionierung und Charakterisierung von Störungszonen als Kontrollelement in geothermischen Systemen. Die Explorationsgeologie und darin insbesondere die quantitative Strukturgeologie bilden dabei die Brücke zwischen angewandter Geologie und angewandter Geophysik zur Erkundung und Erschließung geothermischer Systeme.

Nach dem Diplom an der TU Berlin promovierte Inga Moeck im Jahr 2005 im Bereich Hydrotektonik und 3D-geologische Modellierung an der TU Berlin. Ihre weitere berufliche Laufbahn führte von 2005 bis 2012 in die Geothermie, zunächst als Bohrgeologin und später als Leiterin des Arbeitsgebietes Explorationsgeologie an das Helmholtz Zentrum Potsdam (GFZ). Nach ihrer Habilitation an der TU Berlin (2012) war Frau Moeck ab 2013 zunächst als Professorin für Enhanced Geothermal Energy Systems an der University of Alberta (Edmonton, Kanada) tätig und folgte 2014 einem Ruf für Geothermie an die TU München/GFZ, wo sie das Thema geothermische karbonatische Reservoire vertiefte.

„Das LIAG ist das führende Forschungsinstitut für geothermische Erkundung mit starker Vernetzung in operative Projekte in Deutschland. Zudem steht eine einzigartige Anzahl von verifizierten Datenbanken zur Verfügung, mit denen man hervorragend Forschung in der Geothermie auf nationaler und zukünftig verstärkt internationaler Ebene betreiben kann. Damit sind das LIAG und das Geozentrum Hannover insgesamt das ideale Umfeld für mich, zusammen mit der Sektion meinen geothermischen Lagerstättentypenkatalog zu etablieren und standortspezifische Erkundungsmethoden zu entwickeln“, sagt die neue Sektionsleiterin Dr. Inga Moeck.

Die Sektion 4 „Geothermik und Informationssysteme“ im LIAG besteht derzeit aus 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Forschungsthemen im Bereich der Erkundung geothermischer Ressourcen, der Untergrundtemperaturen in Deutschland sowie der Weiterentwicklung numerischer Verfahren zur Simulation von thermisch-hydraulisch-mechanisch-chemisch (TMHC) gekoppelter Prozesse bearbeiten. Alleinstellungsmerkmale sind das in der Sektion entwickelte geothermische Informationssystem (GeotIS) und das Fachinformationssystem Geophysik, mit denen relevante Fachdaten für die geothermische Projektplanung georeferenziert bereitgestellt und weiterentwickelt werden.

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