Energieversorgung im Quartier mit Geothermie

01.03.2017 | Veranstaltungen | Sabine Volland

Die 9. Norddeutsche Geothermietagung veröffentlicht ihr Programm. Die Veranstaltung steht dieses Jahr im Zeichen der regenerativen Energieversorgung von Stadtquartieren mit Tiefer und Oberflächennaher Geothermie.

Die Institute des Geozentrums Hannover, die Wirtschaftsförderung hannoverimpuls und Enerchange laden die Vertreter der Geothermiebranche und andere Interessierte ins Geozentrum Hannover zur 9. Norddeutschen Geothermietagung am 3. Mai 2017 ein.

Schwerpunkt der Veranstaltung liegt dieses Jahr auf der Zukunftsstrategie einer nachhaltigen Wärmeversorgung ganzer Stadtteile mit Oberflächennaher und Tiefer Geothermie. Denn das große Potenzial, das die Geothemie für die energetische Quartierssanierung birgt, wurde bislang nur unzureichend fokussiert, betont auch der Geschäftsführer der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN), Lothar Nolte, noch einmal explizit: „Die Geothermie findet noch viel zu wenig Aufmerksamkeit, wenn es darum geht die Energiewende in Niedersachsen voranzubringen. Insbesondere erscheinen Quartierslösungen sehr vielversprechend“.

Nach der Eröffnung des Kongresses durch die Veranstalter und den KEAN Geschäftsführer, wird Professor Peter Lemke des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in seiner Keynote darlegen, welche Bedeutung der Klimawandel in Zukunft für uns haben wird.

Der Vormittag steht dann bis zum Mittag ganz im Zeichen der Tiefen Geothermie. Im Forum Marktentwicklung wird der Geschäftsführer des Bundesverbands Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG), Dr. Christoph Löwer, die bereits bestehenden Synergieeffekte zwischen der Kohlenwasserstoffindustrie- und der Tiefen Geothermiebranche und ihr zukünftiges Entwicklungspotenzial aufzeigen. Das LIAG informiert anschließend über die Bedeutung von POS-Studien für die Tiefengeothermiebranche. Im Forum Projekte und Quartierskonzepte stellt Dr. Thomas Degro der EMPG die Möglichkeiten zur Nachnutzung bestehender Erdöl- und Erdgasbohrungen vor. Weitere interessante Möglichkeiten zur Quartiersentwicklung von Groß- und Kleinstädten mit Tiefer Geothermie runden das Mittagsforum ab.

In der tiefengeothermischen Exkursion zum Forschungszentrum Drilling Simulator Celle am Nachmittag des Konferenztages erfahren Interessierte, wie mittels Simulationstechnologie Bohrkosten gespart und Bohrrisiken gesenkt werden können. Ein Interview mit dem Leiter der Forschungseinrichtung, Professor Dr. Joachim Oppelt, finden Sie hier. Um separate Anmeldung für die Exkursion wird gebeten.

Der Workshop Oberflächennahe Geothermie diskutiert Themen zur Wettbewerbsfähigkeit, Risikomanagement & Qualitätssicherung und die Fördermöglichkeiten von Erdwärmeanlagen. Er findet parallel zum Mittagsforum Tiefe Geothermie - Projekte und Quartierskonzepte statt. Auch hier wird um separate Anmeldung gebeten.

Lösungen für Quartierskonzepte und Monitoring oberflächennaher Geothermieanlagen greifen speziell die Nachmittagsforen zur Oberflächennahen Geothermie auf. Vorgestellt werden Möglichkeiten einer intelligenten geosolaren Technologieverknüpfung, Energiekonzepte für Stadtquartiere aus dem KfW-Förderprogramm „Energetische Stadtsanierung“ und effiziente Klimatisierungsstrategien eines Großstadtquartiers mit Oberflächennaher Geothermie. Mit Vorträgen, wie Anlagenmonitoring ein Schlüssel zur Wirtschaftlichkeit oder zur Qualitätssicherung werden kann, schließt die Veranstaltung am frühen Abend.