Erdwärme Grünwald steigt in Unterhaching ein

15.12.2013 | Anlagenbetrieb | Sabine Volland

23,5 Millionen Euro kostet die Erdwärme Grünwald eine 50 Prozent Beteiligung an der Geothermie Unterhaching. Neben dem Fernwärmeverbund, der seit April dieses Jahres besteht, ist die Erdwärme Grünwald nun auch an der Stromproduktion der Nachbargemeinde beteiligt und steigert damit die eigene Renditeoption.

Am Donnerstag dieser Woche haben die Geschäftsführer beider Gesellschaften sowie die Bürgermeister beider Gemeinden den Vertrag zur interkommunalen Zusammenarbeit unterzeichnet, wie es in einer gemeinsamen Meldung der Erdwärme Gründwald GmbH und Geothermie Unterhaching GmbH & Co KG. Wie Unterhachings Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) und Grünwalds Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU) in der Meldung erklären, stärke die Zusammenarbeit die Versorgungssicherheit beider Gemeinden. Nachdem beide Gemeinden im April 2013 bereits einen Fernwärmeliefervertrag unterzeichnet haben, in dem sie sich gegenseitig die überschüssige Wärme respektive Strom verkaufen, bedeutet diese Fusionierung einen weiteren Schritt in Richtung effiziente und gemeindeübergreifende synergetische Nutzung von lokalen Ressourcen. Neben dem energievisionären Gedanken haben beide Parteien den Klimaschutz, die Verbreitung der Geothermie und die gemeinsame Nutzung der Anlagentechnik im Blick, so der Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald, Andreas Lederle.

Die Erdwärme Grünwald wird ab 1. Januar 2014 die Hälfte der Geothermie Unterhaching Produktions-GmbH & Co. KG und deren Tochtergesellschaft, Geothermie Unterhaching Produktions-Beteiligungs-GmbH übernehmen. Die Fusionierung beider Unternehmen macht allerdings eine Umstrukturierung der Geothermie Unterhaching nötig. Der gesamte Kraftwerksteil (Stromproduktion, Heiz-, Spitzenlast- und Redundanzheizwerk) sowie die Thermalwasserproduktion und alle Mitarbeiter werden aus der bestehenden Geothermie Unterhaching GmbH & Co. KG heraus genommen und in die Geothermie Unterhaching Produktions-GmbH & Co. KG eingebracht. Das Unterhachinger Fernwärmenetz mit allen bestehenden Endkunden-Nutzungsverträgen sowie der Vertrieb bleiben fester Teil der bestehenden Geothermie Unterhaching GmbH & Co. KG.

Das neue Gesellschaftskonstrukt ist zwar etwas kompliziert, für die Unterhachinger Kunden bleibt aber alles beim Alten. „Die Kunden haben nicht mit einer Preiserhöhung zu rechnen“, sagte Wolfgang Geisinger, Geschäftsführer der Geothermie Unterhaching im Münchner Merkur. Laut Wärmeliefervertrag beliefert die Geothermie Unterhaching Produktions-GmbH & Co. KG die Geothermie Unterhaching GmbH & Co KG mit Fernwärme. Letztere kann so weiterhin preisgünstig ihre Endkunden mit Wärme sicher versorgen, denn der Vertrag hat eine Laufzeit von 30 Jahren. Der Kunde steht somit nicht in direktem Vertragsverhältnis mit der Produktionsgesellschaft.

Die Geschäftsführung der Geothermie Unterhaching Produktions-GmbH & Co. KG liegt bei Andreas Lederle, der weiterhin auch Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald ist. Wolfgang Geisinger bleibt auch zukünftig Geschäftsführer der Geothermie Unterhaching GmbH & Co. KG. Beide Gesellschafter haben grundsätzlich bei Gesellschafterbeschlüssen gleiches Stimmrecht. Nur wenn es bei wesentlichen Fragen dauerhaft zu keiner Einigung kommen sollte, hat die Erdwärme Gründwald zusätzliche Stimmrechte.

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