Geothermie-Energiezentrale Unterföhring eingeweiht

02.07.2010 | Hydrogeothermie | (va)

Einweihungsfeierlichkeiten und Tag der offenen Tür zur Fertigstellung der Energiezentrale der Geothermieanlage in Unterföhring.

Gleich mit zwei Veranstaltungen feierte die Geovol Unterföhring die Fertigstellung ihrer Geothermie-Energiezentrale am Etzweg. Während am Abend des 25. Juni die offizielle Einweihung mit Politik-Prominenz, Geistlichkeit und Ehrengästen stattfand, öffneten sich am Folgetag die Türen für die Öffentlichkeit. Exakt zwei Jahre nach dem Startschuss für den Bau des Fernwärmenetzes erlebte damit das Unterföhringer Geothermieprojekt seinen vorläufigen Höhepunkt.

Regierungspräsident Christoph Hillenbrand, in dessen Behörde auch das für die Geothermie zuständige Bergamt Südbayern beheimatet ist, gratulierte der Gemeinde zum „zukunftsweisenden Schritt zu einer heimischen und klimafreundlichen Energiequelle, die noch dazu nachhaltig ist.“ Er erinnerte an seinen ersten Kontakt mit der Geothermie vor 25 Jahren in Island, mittlerweile könne er den rasanten Aufschwung dieser Technologie auch im eigenen Bundesland und insbesondere im Großraum München mitverfolgen. „Betrachten Sie die Geothermie als Geschenk“, forderte Hillenbrand die knapp 200 Gäste auf, „nicht jede Region in Deutschland ist damit gesegnet“.

Landrätin Johanna Rumschöttel lobte Bürger und Gemeinde Unterföhring für ihren Beitrag zur Energievision des Landkreises, die bis 2050 eine Reduzierung des Energieverbrauchs um 60 Prozent anstrebt und die restlichen 40 Prozent aus regenerativen Energien decken will. „Unterföhring hat Mut zum Risiko bewiesen, und dem Bürgermeister und den Gemeinderäten wurde mit dem Erfolg des Geothermieprojekts Recht gegeben für die mutige Entscheidung“, so die Landrätin.

Die Geschichte der Geothermie in Unterföhring seit den ersten Beratungen des Gemeinderats zu diesem Thema ließ Bürgermeister Franz Schwarz Revue passieren. Die Aufnahme der Fernwärme-Versorgung im Herbst 2009 sei eine Punktlandung gewesen, die am Ende einer ganzen Kette von Teilerfolgen gestanden habe. „Das Projekt verlief ohne größere Pannen, unfallfrei und auch im Kostenrahmen“, stellte Schwarz zufrieden fest, außerdem sei die Akzeptanz für die Geothermie bei Privathaushalten wie auch bei Unternehmen enorm hoch. Ziel sei es nun, mit den weiteren Bauabschnitten bald das gesamte nördliche Unterföhring mit Geovol-Fernwärme zu versorgen. „Glückauf für die nächsten Bauphasen!“, wünschte das Gemeindeoberhaupt.

Geovol-Geschäftsführer Peter Lohr erinnerte an die wesentlichen Meilensteine des Geothermieprojekts seit Mitte 2008, dem Beginn der „sichtbaren Maßnahmen“. Mit den guten Ergebnissen der beiden Bohrungen – 87 Grad heißes Thermalwasser mit 75 Litern Schüttung pro Sekunde – sei nicht nur der Mut der Gemeinde belohnt worden, auch die wirtschaftlichen Ziele lägen in greifbarer Nähe. Im strengen und langen Winter 2009/2010 sei auch die erste Nagelprobe für die Fernwärmeversorgung problemlos bestanden worden. „Ein herzliches Dankeschön allen Menschen, die geholfen haben, dieses Projekt so erfolgreich zu machen“, so Lohr in seinem Schlusswort, gerichtet an Bürgermeister, Gemeinderat, Aufsichtsrat, Kunden und alle Projektbeteiligten.