GTU AG mit positivem Jahresergebnis früher als erwartet

29.09.2015 | Finanzierung | Jochen Schneider

Die GTU Geothermie Unterschleißheim AG legt für das Jahr 2014, zehn Jahre nach Inbetriebnahme, erstmals einen Jahresabschluss mit einem deutlichen Gewinn vor. GTU-Vorstand Thomas Stockerl stellt das Projekt auch auf dem diesjährigen Praxisforum Geothermi.Bayern vor.

In der jüngsten Aufsichtsratssitzung der GTU AG informierte der Vorstand Thomas Stockerl den Aufsichtsrat unter Vorsitz des Ersten Bürgermeisters Christoph Böck (SPD)  über den fünfstelligen Gewinn, den das Tochterunternehmen der Stadt Unterschleißheim erstmals für das Jahr 2014 für ihre Geschäftstätigkeit ausweist. Dem Gewinn von 73.173 Euro steht die einstige Finanzprognose entgegen, die kurz nach dem Start der Förderung 2003 aufgestellt wurde: Erst im Jahre 2028 waren damals schwarze Zahlen erwartet worden. Dr. Erwin Knapek, Präsident des Budnesverbadnes Geothermie unterstreicht die Bedeutung des Ergebnisses: „In Unterschleißheim wird der Beweis angetreten: Heißes Wasser ist bares Geld wert. Und es spart in Unterschleßheim dabei noch gut 8.500 Tonnen Kohlendioxid (CO2) sowie 120 Tanklastzüge voll Heizöl ein.“

Die Tiefengeothermie-Anlage in Unterschleißheim gewinnt die Wärmeenergie aus der fast 2.000 Meter tiefen Thermalquelle im Valentinspark. Das Thermalwasser ist knapp 80 Grad Celsius heiß. Das städtische Unternehmen betreibt mit der Wärmeenergie ein gut 17 Kilometer langes Fernwärmenetz. Daran sind inzwischen über ein Viertel aller Wohnhaushalte angeschlossen (3.700 Wohneinheiten in 233 Gebäuden). Hinzu kommen 14 kommunale Objekte, zahlreiche Gewerbeimmobilien und öffentliche Einrichtungen wie Pfarrzentren oder das Sehbehinderten- und Blindenzentrum Südbayern „Edith Stein“. Der Anschlusswert aller Wärmekunden liegt nun bei 33,5 Megawatt. Die Stadt Unterschleißheim war die erste Kommune, die im Münchener Umland in eine Tiefengeothermie-Anlage zur Wärmeversorgung investiert hat. Inzwischen gibt es alleine in Bayern 20 Anlagen, die Wärme und/oder Strom erzeugen. Deutschlandweit sind inzwischen rund 30 Tiefengeothermie-Anlagen in Betrieb. Die meisten befinden sich in kommunaler Hand.

Im Rahmen des Praxisforums Geothermie.Bayern am 26. Oktober 2015 wird im Forum "Kommunale Wärmeversorgung" GTU-Vorstand Thomas Stockerl in seinem Vortrag "Wirtschaftlichkeit eines Geothermie-Projektes zur Wärmeversorgung am Beispiel der Geothermie-Anlage Unterschleißheim" dauf die wirtschaftliche Entwicklung in Unterschleißheim eingehen. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit finden Sie auf der Webseite der Veranstaltung.

Projekte zu dieser News