Heizanlage der Bundeswehr in Pfullendorf soll ab Mitte 2018 Wärme liefern

30.11.2016 | Jochen Schneider

Die Geothermie-Anlage im oberschwäbischen Pfullendorf soll jährlich rund 6.100 Megawattstunden erzeugen und damit zur Wärme- und Warmwasserversorgung der Staufer-Kaserne beitragen.

Die Bundeswehr hatte im Jahr 2013 mit dem Bau der Geothermieanlage begonnen. Bis März 2014 wurden zwei 1.500 Meter tiefe Bohrungen abgeteuft. Um weitere Erkenntnisse über Temperatur, Fördermenge und Zusammensetzung des Tiefenwassers zu gewinnen wurden im Anschluss an die Bohrarbeiten Pumptests und Wasseranalysen durchgeführt. Hier kam es dann jedoch zu Verzögerungen bedingt auch durch einen Wechsel der Planer. Es wurden dann noch weitere Analysen durchgeführt: „Es ergaben sich erhöhte Mineralisations- und Kohlenstoffdioxid-Gehalte, die bei der Planung des technischen Ausbaus der Anlage inzwischen berücksichtigt sind“, teilte das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr auf Anfrage der Schwäbischen Zeitung mit.

Mittlerweile wurde ein Betriebs- und Ausbaukonzept entwickelt, der Hauptbetriebsplan erstellt und dem Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau in Freiburg zur Genehmigung vorgelegt. Die Genehmigung wird für Anfang 2017 erwartet. Dann soll auch die Vergabe des des technischen Ausbaus der Geothermieanlage erfolgen. Die Planungen sind laut Bundesamt bereits abgeschlossen.

Der Schwäbischen Zeitung teilte das Bundesamt mit, dass die Inbetriebnahme für Mitte 2018 geplant ist. Weiterhin heißt es in Schwäbischen Zeitung: „Das Projekt soll wichtige Erkenntnisse in der Bauausführung und den späteren Betrieb für weitere Projekte innerhalb der Bundeswehr liefern“, schreibt das Bundesamt. „Hierfür wird die Bundeswehr ein internes Qualitätsmanagement durchführen.“ Weitere ähnliche Projekte seien bisher jedoch nicht umgesetzt und auch nicht geplant.

Ein weiteres Projekt zur Energieversorgung einer Kaserne ist im niedersächsischen Munster geplant. Hier sollen in einem Pilotprojekt bestehende Erdölbohrungen zur geothermischen Energiegewinnung genutzt werden. Der Unterschied zu dem Pfullendorfer Projekt ist jedoch, dass hier eine kommunale Gesellschaft die geothermische Energieversorgung im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens der Bundeswehr anbieten will.