Holzkirchen: Bald schon Wärme im Netz

08.07.2016 | Reservoirerschließung, Projekte, Politik | Sabine Volland

Seit zwei Wochen läuft die zweite Bohrung im Geothermie-Projekt Holzkirchen. Bereits 2017 will die Gemeinde geothermische Wärme in ihr Fernwärmenetz einspeisen. Mit der Stromproduktion soll nicht vor 2018 begonnen werden.

So äußerte sich Albert Götz, Geschäftsführer der Gemeindewerke und der Geothermie Holzkirchen GmbH, gegenüber dem Merkur diese Woche. Die Reform des Erneuerbare-Energie-Gesetzes (EEG) spielt dem Geothermie-Projekt Holzkirchen in die Hände. In der neuen Beschlussfassung des EEG wird die Degression für die Geothermie erst mit Januar 2020 einsetzen. Hätte die Politik auf der alten Entwurfsversion beharrt, wäre der Zeitrahmen für Holzkirchen eng geworden. Um die im EEG auf 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung für geothermischen Strom im vollen Umfang zu erhalten, hätte das Kraftwerk bereits bis Ende nächsten Jahres ans Netz gehen müssen. Ein Zeitrahmen, der für alle Beteiligten nicht nur Druck, sondern auch wirtschaftliche Risiken für den obertägigen Ausbau der Geothermie-Anlage bedeutet hätte. Mit dem verlängerten Zeitraum hat Holzkirchen nun genug Zeit, das Kraftwerk optimal auf die bis in vier Jahren gängigen Standards und Effizienzverbesserungen anzupassen. Zudem kann das Kraftwerk nun optimal auf die Leistungsdaten der beiden Bohrungen eingestellt werden.

Der Fortschritt der zweiten Bohrung ist optimal. Am 5. Juli 2016 meldeten die Gemeindewerke bereits eine Teufe von 932 Metern. Läuft alles nach Plan, wird die Bohrung im September den Zielhorizont erreicht haben. Sind auch hier die Produktionstests erfolgreich, kann alles ganz schnell gehen. Bis 2017 würde die Geothermie-Anlage an das bestehende Fernwärmenetz der Gemeinde Holzkirchen angekoppelt und erste Haushalte bereits mit der umweltfreundlichen Wärme versorgt werden können. Die Anfragen, ab wann die geothermische Wärme zur Verfügung stehe, stiegen, so Götz.