Internationales Geothermiezentrum als „Ort des Fortschritts 2015“ ausgezeichnet

06.12.2015 | Forschung | Jochen Schneider

Seit über zehn Jahren werden am Internationalen Geothermiezentrum (GZB) der Hochschule Bochum Fragen rund um die Nutzung von Erdwärme beantwortet. Erdwärme als eine der erneuerbaren Energien ist zentraler Bestandteil der Wärmewende in Deutschland. Die erfolgreiche Arbeit des Bochumer Forschungsinstituts hat die Landesregierung NRW nun honoriert.

Im Rahmen der Forschungsstrategie Fortschritt NRW zeichnet die Landesregierung seit 2011 Institutionen als Orte des Fortschritts aus, denen es im Rahmen ihrer Aktivitäten hervorragend gelingt, ökonomische, ökologische und soziale Aspekte zu berücksichtigen, und so Lösungsbeiträge zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu liefern.

Am vergangenen Freitag, den 4. Dezember 2015, erfolgte in Bochum nun die offizielle Übergabe der Auszeichnung durch Dr. Günther Horzetzky, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. Dr. Horzetzky betonte in seiner Laudatio die herausragende Rolle, die das GZB seit 2003 in der nordrhein-westfälischen Forschungslandschaft einnimmt. Anlass der Verleihung war die Mitgliederversammlung der GZB-Trägervereinigung, die zeitgleich stattfand.

„Der Aufbau des Internationalen Geothermiezentrums zu einer der bedeutendsten Verbundforschungsplattformen rund um die Weiterentwicklung erneuerbarer Energieträger, zeigt die Innovationskraft der Hochschulen in NRW. Wichtiger Erfolgsgarant der anwendungsorientierten Forschung ist die enge Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft am GZB“, so Dr. Horzetzky.

Prof. Dr. Rolf Bracke – Direktor des Zentrums – zeigte sich hocherfreut über die Auszeichnung. Er mahnte aber auch, dass der Weg zu einer erfolgreichen Energie- und Wärmewende weiterhin konsequent weiter beschritten werden muss. Als wichtigen Punkt führte er die Konversion der Fernwärme in der MetropleRuhr an. „Geothermie aus größeren Tiefen ist nahezu die einzige Option, das Fernwärmenetz in seiner jetzigen Form auf erneuerbare Energieträger umzustellen. Mit Ende der fossilen Großkraftwerke fehlt es uns ansonsten an Wärmeenergie für diese Infrastruktur. Wichtiger Baustein unserer Arbeit am GZB ist es, hier Lösungen zu finden“, führte Bracke seine Überlegungen aus. Der Forschungsplan der Hochschulen, die sich am GZB engagieren, stand daher in diesem Jahr unter dem Titel metropoleruhr.2040MW.geothermie. Gemeinschaftlich wird hochschulübergreifend an Technologien und Lösungen gearbeitet, um bis zum Jahr 2040 den Anteil der Geothermie an der Wärmeversorgung rund zu vervierfachen.