Investoren bestätigen: Bayerisches Molassebecken ist der wichtigste Geothermiemarkt Mitteleuropas

16.10.2016

Über 170 Delegierte trafen sich letzte Woche in München, um sich über die Entwicklungen im bayerischen Geothermiemarkt auszutauschen und zu diskutieren. Ein Highlight war Das Forum "Invest Geothermal" mit in- und ausländischen Investoren. 2017 findet das Praxisforum am 11. und 12. September statt.

Zwei kürzlich an die Stadtwerke München verkaufte operierende Kraftwerke, das zunehmende Engagement in- und ausländischer Investoren, 23 im Betrieb und vier im Bau befindliche Geothermieanlagen, gesetzliche Erleichterungen und nicht zuletzt das große Interesse am Erfahrungsaustausch auf dem Praxisforum Geothermie.Bayern 2016 zeigen: Die Tiefengeothermie in Bayern ist auf Erfolgskurs. Über 170 Teilnehmer aus der Politik und Industrie, der Energie- und Finanzbranche sowie Gemeindevertreter trafen sich am 5. und 6. Oktober im Haus der Bayerischen Wirtschaft, um sich über Neuheiten, praktische Erfahrungen und gesetzliche Änderungen auszutauschen: Der Teilnehmeranstieg um annährend 50 Prozent sowie mehr als doppelt so viele Aussteller wie letztes Jahr verdeutlichen, wie groß die Euphorie innerhalb und das Interesse an der Branche ist. Die Plattform wird als wichtiger Treffpunkt zum Austausch wahrgenommen.
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„Die Veranstaltung ist super organisiert“, so Jens-Peter Walter von der BayernLB, „und bietet Vorträge, die auch für uns Investoren wichtig sind.“ Dies bestätigt auch Joseph Bonafin vom italienischen Turbinenhersteller Turboden: „Das Praxisforum bringt Investoren mit allen wichtigen Akteuren der Branche zusammen: Energiefirmen, Kraftwerksbetreiber, Vertreter der Kommunen, Berater, Versicherungen und gesetzliche Vertreter. München eignet sich als Tagungsort sehr gut dafür.“ So folgten auch zahlreiche Teilnehmer aus dem Ausland der Möglichkeit, sich vor Ort zu informieren und nutzten die erstmals bereitgestellte Simultanübersetzung.

Die Keynotes und Vorträge in den Fachforen umspannten alle wichtigen Aspekte rund um die tiefengeothermische Nutzung in Bayern und gaben Einblick in gesetzliche und technische Neuerungen, bestehende Herausforderungen und Erfahrungswerte aus der Praxis. 

So stellte beispielsweise Ministerialrat Rainer Zimmer vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, die Schwerpunkte der Neuerungen im Rahmen der Fracking-Gesetzgebung und deren Folgen für die Geothermie ausführlich dar. Benjamin Richter von der Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rödl & Partner, erläuterte die nötigen Voraussetzungen für das Engagement von Investoren und Bürgermeister Norbert Seidl der Stadt Puchheim zeigte anhand von geoPEX Puchheim die Bedeutung von Transparenz und Dialog bei geplanten Geothermieprojekten für die Akzeptanz bei den Bürgern.

In den einzelnen Fachforen wurden dann Preismodelle, technische Neuerungen, Entwicklungen und Erfahrungen in der geothermischen Stromerzeugung und Wärmenutzung sowie bohrtechnische Herausforderungen und neue Projekte vorgestellt. Zudem diskutierten unter Moderation von Alexander Richter, zukünftiger Präsident der International Geothermal Association (IGA), Michael Braun (Provest KG), Thomas Engelmann (Allianz Global Investors), Marcello Pasquali (Enel), Massimo Resta (Zouk Capital) und Jens-Peter Walter (BayernLB) über Risikominimierung, Anreize für Investoren und nötige Hausaufgaben, die die Energieunternehmen bei der Planung von geothermischen Projekten machen müssen. Einig waren sich dabei alle, dass das Bayerische Molassebecken die besten Bedingungen für Tiefengeothermie in Mitteleuropa bietet: eine fast 100-prozentige Fündigkeitsrate bei Bohrungen, eine stabile politische Lage und die nötigen gesetzlichen Voraussetzungen.

Die Erfolgsgeschichte der Veranstaltung wird fortgeschrieben. In nur 11 Monaten findet das nächste Praxisforum Geothermie.Bayern in München statt. Anmeldungen für das Praxisforum 2017 sind ab jetzt mit einem 30-prozentigen Rabatt bis 15. November 2016 möglich.