Pfalzwerke übernehmen Geothermieprojekt Insheim

19.11.2008 | Projekte, Hydrogeothermie | Enerchange

Anfang Juni 2008 startete HotRock die Bohrung in Insheim, nach Fertigstellung der ersten Bohrung wurde die HotRock Erdwärmekraftwerke Insheim GmbH & Co KG jetzt an die Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft mbH verkauft. Durch den Verkauf wird es zu keiner Verzögerung im Projektablauf kommen. Für Anfang 2009 ist der Beginn der zweiten Bohrung geplant.

In einer Tiefe von 3.600 Metern ist HotRock auf ein Wasserreservoir gestoßen, in dem das Thermalwasser ersten Messungen zufolge eine Temperatur von mehr als 155 °C hat. Weitere Messungen werden Aufschlüsse über die Fließrate geben. Mit dem Verkauf möchte sich HotRock nicht aus dem Geschäftsbereich zurückziehen, sondern vielmehr das nächste Projekt mit dem bewährtem Team, der Bestec GmbH und Jaslo, vorzubereiten. „Momentan kann ich zum zeitlichen Ablauf des nächsten Projektes nichts sagen“, informiert Martina Herold, Pressesprecherin der HotRock-Gruppe, doch grundsätzlich soll die Strategie beibehalten werden.

Seit November 2007 sammeln die Pfalzwerke bereits mit der 50-Prozent-Beteiligung an der geo x GmbH, Erfahrungen im Betrieb des Geothermiekraftwerks in Landau und auch beim geothermischen Forschungsprojekt in Soultz-sous-Forêts im Elsass sind die Pfalzwerke beteiligt. „Wir waren von Anfang an über Bestec sehr nah am Projekt Insheim dran“, so Elke Spaet von den Pfalzwerken. Die Pfalzwerke halten eine Beteiligung von 49 Prozent an Bestec, die für die Projektplanung und Durchführung der Bohrung in Insheim verantwortlich ist. „Durch den Kauf des Projektes haben wir nun einen Zeitvorteil erreicht“, erklärt Spaet und auch das Risiko sei nun geringer, denn nach einer erfolgreichen ersten Bohrung sei auch die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche zweite Bohrung größer. Aber auch sie weiß: „Vor der Hacke ist es immer dunkel.“
Das Kraftwerk soll Ende 2010 mit einer Leistung von vier bis fünf Megawatt elektrisch in Betrieb gehen und wäre damit das zweite industriell betriebene hydrothermale Kraftwerk in der Südpfalz. Zudem gibt es erste Überlegungen, für Insheim ein Nahwärmenetz aufzubauen.
Für die Zukunft haben sich die Pfalzwerke noch einiges in Sachen Geothermie vorgenommen. „Es ist ein weiterer sukzessiver Ausbau der Aktivitäten geplant“, so Elke Spaet. Denn auch die Pfalzwerke haben eigene Wärmeaufsuchungslizenzen in der Region.