Risikoabsicherung für Schweizer Geothermieprojekt

02.03.2017 | Finanzierung, Internationale Projekte, Politik | Sabine Volland

Das Geothermieprojekt Haute-Sorne hat eine Risikoabsicherung in Höhe von 47 Millionen Franken vom Schweizer Bund erhalten. Ein nächster Schritt für die Umsetzung des Projektes ist damit genommen.

Wie die Geo-Energie Suisse auf ihrer Webseite im Februar mitgeteilt hat, wurde die Millionensumme zur Risikoabsicherung für den Fall eines teilweisen oder völligen Misserfolgs des Projekts gewährt. Sie deckt aber nur einen Teil des finanziellen Risikos ab, für den Fall, dass die erwartete Temperatur oder Schüttungsrate nicht angetroffen wird. Über einen Zeitraum von zwei Jahren hatte eine Expertenkommission des Bundesamtes für Energie alle relevanten Aspekte hinsichtlich Sicherheit, technischer und wirtschaftlicher Machbarkeit geprüft und daraufhin eine Empfehlung ausgesprochen, die vom Bund getragene Risikoabsicherung zu erteilen. Sie ist ein Mittel zur Tiefengeothermieförderung in der Schweiz.

Das Verwaltungsgericht des Kantons Jura hatte bereits im Dezember 2016 den Sondernutzungsplan für das Projekt positiv beschieden und Einsprachen von Privatleuten aufgrund des übergeordneten öffentlichen Interesses abgelehnt, so der Schweizer Geothermie-Dachverband auf seiner Nachrichtenseite. Gesichert ist eine Projektumsetzung deshalb noch nicht, denn das Bewilligungsverfahren ist derzeit noch nicht abgeschlossen. Zudem wurde vor dem Bundesgericht Revision gegen das Urteil eingelegt.

Doch der Ausbau der Geothermie wird seitens des Schweizer Bundes deutlich befürwortet. Wie die Bundespräsidentin Doris Leuthard in ihrem Interview auf dem Portal ee-News heute mitteilte, ist die Tiefe Geothermie in der Energiestrategie 2050 für das Land fest verankert. Leuthard appelliert an die Stadtwerke, die Chance zum Ausbau des enormen Wärmepotenzials, dass die Geothermie mit sich bringt, zu nutzen. Als positive Beispiele, die den Mut zur Entwicklung dieser Technologie nach den beiden Fehlschlägen in Basel und Sankt Gallen hatten, nannte sie die Projekte Haute-Sorne im Schweizer Jura und auch im Kanton Genf. Derzeit befänden sich knapp 20 Geothermieprojekte in der Schweiz in unterschiedlichen Entwicklungsstadien, so Leuthard.

Im Mai wird die Schweiz über die Energiestrategie 2050 abstimmen. Eine positive Entscheidung würde den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Schweiz beflügeln. Für die Geothermie verspreche sich die Bundespräsidentin einen deutlichen Aufschwung. Sollte die Entscheidung negativ ausfallen, werden weitere Projekte in Zukunft auf sich warten lassen.

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