Wärmeverbund Riehen will weiteren Ausbau prüfen

12.03.2018 | Hydrogeothermie, Internationale Projekte | Jochen Schneider

Der Wärmeverbund Riehen AG will die Erweiterung seiner Geothermieanlage prüfen, um der steigenden Nachfrage nachzukommen und den Anteil erneubarer Energie in der Fernwärme zu erhöhen.

Seit 1994 ist die Anlage in Riehen im Betrieb. "Bisher fand keine Abnutzung und keine Abkühlung der Wärmequelle statt", betonte Markus Küng, Geschäftsleitungsmitglied des Energieversorgers Industrielle Werke Basel (IWB) gegenüber der Basellandschaftlichen Zeitung (BZ). Die IWB ist neben der Gemeinde Riehen am Wärmeverbund Riehen AG beteiligt. Auch für Gemeinderat Guido Vogel (SP) hat die Geothermie einen großen Vorteil: "Es bestehen keine Anlieferungswege. Wir können die Energie senkrecht aus dem Boden holen und gleich in unser Netz einspeisen", wird Vogal in der BZ zitiert.

Der Wärmeverbund Riehen will mit weiteren Bohrungen den Anteil erneuerbarer Energie erhöhen. Der Energiemix der Fernwärme besteht insgesamt aus 35 Prozent Geothermie, einem Drittel kommt aus einem Gas-betriebenen Blockheizkraftwerk, 16 Prozent Fernwärme liefert die IWB aus Basel und zwei Prozent stammen aus Holz. Die winterliche Spitzenlast wird mit konventionellem Gas gedeckt.

In einer Machbarkeitsstudie soll jetzt geprüft werden, ob die wirtschaftlichen, finanziellen und geologischen Bedingungen vorhanden sind. Dann könnte bereits in drei Jahren mit den Bohrungen begonnen werden, wie es in dem Artikel der BZ heißt. Die 1988 gefundenen unterirdischen Wasservorkommen von Riehen bieten eigentlich noch mehr Potenzial für vergleichbare Geothermiebohrungen.

In dem Artikel der BZ grenzen sich die Verantwortlichen auch deutlich von dem Deep Heat Mining Projekt in Basel Kleinhüningen ab. "Es handelt sich dabei um zwei verschiedene Verfahren", erklärt Marcel Schweizer, Verwaltungsratspräsident der Wärmeverbund Riehen AG in der BZ. "In Riehen tragen wir aus rund 1,5 Kilometern Tiefe 67 Grad warmes Wasser hoch und entziehen diesem die Wärme. In Kleinhüningen pumpte man Wasser bis zu fünf Kilometer tief in den Untergrund und zog anschliessend den heissen Dampf hoch. Bei uns kam es seit Beginn der Bohrungen noch zu keinen spürbaren seismischen Bewegungen."

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