Insheim

Projektgebiet:
Line Shaft Pump an der Geothermieanlage in Insheim (2014/enerchange)
Rohrbündelwärmetauscher an der Geothermieanlage in Insheim (2013/Enerchange)
Geothermiekraftwerk Insheim
Status
in Betrieb
TH 1 in m (MD)
3.650
TH 2 in m (MD)
3.850
Nutzungsart
Hydrothermal, Dublette
Temperatur in °C
165
Stromerzeugungsverfahren
ORC
Förderrate in L/s
85
Installierte elektrische Leistung in MW
4,8

Kontakt

Natürlich Insheim GmbH
Baischstraße 8
D-76133 Karlsruhe

Telefon: 06341 168 153-00

Beteiligte Firmen

Bohrturm in Insheim bei Nacht; Quelle: http://www.insheim.de

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Das Geothermiekraftwerk in Insheim war die zweite privatwirtschaftlich finanzierte Anlage zur Stromerzeugung im Oberrheingraben. Der Projektentwickler Bestec hat hier die Erfahrungen aus Landau umgesetzt.

Die Bedingungen am Standort Insheim sind günstig, da in ca. 3,8 Kilometer Tiefe  heißes Grundwasser mit einer Temperatur von 165 Grad Celsius erschlossen wurde. Die Anlage liegt einige Kilometer südlich von Landau direkt an der Autobahn A 65 und wird von dem Unternehmen Pfalzwerke geofuture betrieben.

Die Planungen für das tiefengeothermische Kraftwerk begannen im Jahr 2007 durch die Firma HotRock. Nach Abteufen der ersten Bohrung durch den Projektentwickler Bestec übernahmen die Pfalzwerke das Projekt. Im April 2009 wurde die zweite Bohrung auf 3.850 Meter (MD) abgeteuft. Aufgrund zu geringer Fündigkeit wurde ein Sidetrack gebohrt, die ursprüngliche Bohrung jedoch nicht verfüllt, so dass jetzt für die Reinjektion eine Bohrung mit zwei Armen zur Verfügung steht.

Die Testphase und der Bau des Kraftwerkes dauerten bis Oktober 2012. Am 13. November 2012 ging die Anlage offiziell in Betrieb. Mitte Februar 2013 kam es zu  einem Pumpschaden, durch den der Betrieb fürs Erste eingestellt werden musste. Einige Tage später ereignete sich ein deutlich spürbares Beben der Magnitude 2.0. Wahrscheinlich ist, dass durch das Abschalten der Anlage das Reservoir zu stark belastet wurde und es dadurch zu einer Entlastungsreaktion des Gebirges kam. Die Reparaturen an der Pumpe hatten sich durch die schwer zugängliche Lage in 15 Meter Tiefe hinausgezögert, sodass das Kraftwerk erst drei Monate später wieder ans Netz gehen konnte.

Seitdem läuft das Geothermiekraftwerk störungsfrei. Am 30.9.2014 konnten beim "Türöffner-Tag" der Sendung mit der Maus Kinder ab sechs Jahren die Anlage besuchen und viel über die Funktionsweise des Geothermiekraftwerks und den Aufbau der Erde lernen.