Der Fernwärme aus Geothermie gehört die Zukunft: Während das klimaschädliche Heizen mit fossilen Brennstoffen in den kommenden Jahren unweigerlich immer teurer werden wird, erweist sich die Geothermie als Garant für eine preislich stabile und zugleich umweltschonende Energieversorgung. Das untermauert die umfassende Marktanalyse des Praxisforums
In Waren an der Müritz (Meckenburg-Vorpommern) befindet sich das erste deutsche Erdwärme-Kraftwerk im Megawatt-Leistungsbereich. Für knapp eine Million Euro bringen die Stadtwerke Waren jetzt eine Verpressbohrung aus den 1980er-Jahren wieder in Schuss.
Im oberbayerischen Landkreis Mühldorf ist die Geothermie gerade ein großes Thema: Während die Stadt Mühldorf vorerst keine Fernwärme aus dem Geothermie-Projekt der Erdwärme Inn Bayern (EWI) abnehmen will, hält die Gemeinde Polling am geplanten Wärmebezug fest – und auch andere Gemeinden der Region sind an der Geothermie interessiert.
Das Karlsruher Unternehmen Vulcan Energy hat mit den Aktivitäten zum Aufbau der Bohranlage in Schleidberg bei Landau begonnen. Der Start der Bohrarbeiten ist für das zweite Quartal 2025 geplant. Mit dem Projekt soll die Herstellung von Lithium mit der Gewinnung von Fernwärme aus Tiefengeothermie für die Haushalte in der Region kombiniert werden.
Neben einer Wende bei der Stromproduktion ist gerade der Bereich der Wärmeversorgung entscheidend für eine klimafreundliche Zukunft. In Bayern gibt es auf diesem Weg aber noch viele Baustellen, wie eine aktuelle Anhörung im Bayerischen Landtag zeigte. Gefordert wurde unter anderem eine staatliche Risikoabsicherung für die Tiefengeothermie.
Der Landkreis München macht es vor, wie die Wärmewende gelingen kann: Von der gesamten Wärmeleistung, die in Deutschland aus Geothermie verfügbar ist, entfällt über die Hälfte auf diese Region. 26 Prozent des gesamten Wärmebedarfs im Landkreis München kommt so inzwischen aus Erneuerbare Energien. Deutschlandweit sind es erst knapp 18 Prozent.
Im Auftrag der Wärmewerk Wörth GmbH startet das polnische Unternehmen Geofizyka Torun am kommenden Montag, 10. Februar, im Stadtgebiet von Wörth (Rheinland-Pfalz) sowie in den Gemeindegebieten von Hagenbach, Jockgrim und Kandel mit einer 3D-Seismik.
In einem Gastbeitrag für das Handelsblatt fordert Dr. Karin Thelen, Präsidentin des Bundesverbands Geothermie, dass die Wärmewende deutlich schneller werden muss, damit die Energiewende als Ganzes gelingt. Die neue Bundesregierung sollte die weitere Beschleunigung der Geothermie laut Thelen direkt in ihr 100-Tage-Programm aufnehmen.
In einer Arbeitsgemeinschaft haben sich acht Kommunen im Südosten des Landkreises München zusammengeschlossen, um gemeinsam an der Weiterentwicklung der Wärmeversorgung in ihren Kommunen zu arbeiten – mit einem großen Schwerpunkt auf der Geothermie. Jetzt haben offiziell die Arbeiten an den kommunalen Wärmeplänen für die acht Kommunen begonnen.