Änderungen von tausendstel Grad präzise messen

16.12.2008 | Marktentwicklung, Erkundung & Analyse | Enerchange

Jüngst wurde ein Spezialmessfahrzeug mit dem längsten Thermometer Deutschlands an das Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben (GGA-Institut) in Hannover übergeben. Es wird in Zukunft bei hoch genauen Temperaturmessungen in tiefen Bohrlöchern der Geothermie-Forschung zum Einsatz kommen.

Das neue Spezialmessfahrzeug wurde am 3. Dezember 2008 durch das GGA-Institut in Betrieb genommen. Auf dem neuen LKW ist eine Winde mit 6.000 Meter Stahlseil-Messkabel montiert. An diesem Kabel werden hoch sensible Temperaturfühler und andere Messgeräte in die Bohrlöcher hinabgelassen. Dabei zeichnet das Gerät zentimetergenau die Messtiefen auf und registriert Temperaturänderungen auf tausendstel Grad präzise. Aus den Ergebnissen der Messungen gehen umfangreiche Informationen über die thermischen und hydraulischen Eigenschaften des tiefen Untergrunds hervor.

Mit Hilfe des Thermometers sollen wichtige Fragen beim GGA-Institut beantwortet werden: Wie viel und wie schnell fließt Wärme bei einer Erdwärmenutzung aus dem Erdinneren nach und wie viel Wärmeenergie ist jeweils vorhanden und kann genutzt werden?

Einen seiner ersten Einsätze wird das Spezialmessfahrzeug am 4.000 Meter tiefen Bohrloch des Geothermie-Feldlabors des GEOZENTRUMs Hannover in Horstberg bei Uelzen haben. Bald darauf steht im Frühjahr 2009 bei der Geothermie-Tiefbohrung GeneSys in Hannover-Großbuchholz der Praxistest an. Vorher werden jedoch Institutsmitarbeiter einen umfassenden Systemcheck durchführen und weiteres elektronisches Gerät nachrüsten.

Schlagworte