Allianz für Geothermie NRW gegründet

16.03.2022 | Politik | Karin Jehle
Allianz für Geothermie NRW

Fünf kommunale Wärmeversorger und das Fraunhofer IEG wollen die Wärmeversorgung in NRW mit Hilfe von Geothermie unabhängiger und klimaneutral gestalten. Ihre Interessen organisieren sie in der Allianz für Geothermie.

Fünf kommunale Versorgungsunternehmen in Nordrhein-Westfalen – die Aachener STAWAG, die Stadtwerke Bochum, die Stadtwerke Duisburg, die Stadtwerke Düsseldorf und die Stadtwerke Münster – haben sich zusammengeschlossen, um mit Hilfe der Geothermie die Wärmewende voranzubringen. Als wissenschaftliche Partnerin ist die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG Mitgründerin der „Allianz für Geothermie“. Dies berichteten die sechs Partner in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Vielfältiges Potenzial erschließen

Trotz guter geologischer Voraussetzungen fördert das bevölkerungsreichsten Bundesland bisher noch wenig Heizwärme aus tiefen Gesteinsschichten. Dies liegt nicht zuletzt an seiner langen Kohletradition. Doch ob in den Gruben stillgelegter Steinkohlebergwerke des Ruhrgebiets, in den Karbonatgesteinen des Münsterlands oder in Gebieten mit tiefliegenden Thermalwasservorkommen – im Untergrund von Nordrhein-Westfalen schlummert ein geothermischer Schatz, der die Wärmewende weit voranbringen kann.

Dieses Potenzial wollen die fünf kommunalen Versorger und ihr Forschungspartner in Nordrhein-Westfalen heben. Auch das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium setzt auf Geothermie für die Wärmewende und förderte im vergangenen Jahr im Auftrag des Landesparlamentes eine seismische Landesaufnahme und Machbarkeitsstudien.

Rechtliche Rahmenbedingungen, schnelle Verwaltungsprozesse und Lösungen für das Fündigkeitsrisiko

„Wir sehen uns dem gesellschaftlichen Auftrag der Wärmewende vor dem Hintergrund der Klimakrise verpflichtet und sind fest entschlossen, die Tiefengeothermie gemeinsam voranzubringen“, betonen die Vertreter der fünf Kommunalversorger in der Pressemitteilung. Einsetzen will sich die Allianz für Geothermie für verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen und schnelle Verwaltungsprozesse für Geothermieprojekte im bevölkerungsreichsten Bundesland.

Auf der Agenda der Allianz steht der Umgang der geologischen Prognoseunsicherheit bei der Aufsuchung (dem sogenannten Fündigkeitsrisiko) und die Absicherung von Investitionen in geothermische Anlagen. Fachlich und technisch begleitet wird die Allianz vom Fraunhofer IEG, einer einschlägigen Forschungsinstitution für Geothermie und verwandte Technologiefelder mit vier Standorten in NRW. Das Fraunhofer IEG wurde gegründet, um in den Kohleregionen Deutschlands, d. h. dem Rheinland, dem Ruhrgebiet und der Lausitz, die Dekarbonisierung der kommunalen Energiesysteme zu begleiten.

 

Quelle:

Fraunhofer IEG