Ambitioniertes geothermisches Fernwärmenetz in Szeged, Ungarn mit europäischer Förderung

16.09.2019 | Finanzierung, Internationale Projekte | Karin Jehle

Einsparung von 27 Millionen Kubikmetern Erdgas und 6.433 Millionen Kilowattstunden Strom angestrebt.

In Szeged soll Wärme aus Tiefengeothermie in einem groß angelegten urbanen Fernwärmenetz die ungarische Großstadt versorgen. Nach dem isländischen Reykjavik soll es das weltweit zweitgrößte Fernwärmenetz werden, wie das Informationsportal ThinkGeoEnergy unter Berufung auf ungarische Quellen berichtete.

Gefördert wird das Vorhaben durch die Europäische Union – 22 Milliarden Forint (67 Millionen Euro) sollen dabei helfen, die CO2-Emissionen in Szeged binnen vier Jahren zu halbieren. 27 Millionen Kubikmeter Erdgas und 6.433 Millionen Kilowattstunden Strom sollen durch geothermale Energie ersetzt werden, wie Bürgermeister László Botka dem ungarischen Publication Portfolio verkündete.

Das Projekt solle mehr als 27.000 Haushalte und zudem über 23 geothermische Heizwerke 469 Institutionen mit Wärme versorgen. Aktuell stammt die Wärme noch aus Erdgas und Strom – die Fernwärmebereitstellung ist der größte Verursacher von Treibhausgasen in Szeged.

Insgesamt sind drei Bohrungen mit rund 2.000 Metern Tiefe geplant – eine Förder- und zwei Injektionsbohrungen. Zur Heizperiode 2022/2023 soll die Fernwärmeversorgung starten.

Quelle:

ThinkGeoEnergy

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