BASF setzt auf Geothermie – Partnerschaft mit Vulcan Energy

21.11.2024 | Projekte

Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF plant, gemeinsam mit dem Karlsruher Lithium-Hersteller Vulcan Energy in die Geothermie einzusteigen. Das gaben beide Unternehmen am Mittwoch bei einer Pressekonferenz bekannt.

Den Medienberichten zufolge unterzeichneten die Vertreter beider Unternehmen eine Absichtserklärung, um den Einsatz geothermischer Energie am Ludwigshafener Standort des Chemie-Konzerns zu prüfen. Gemeinsam wollen die Unternehmen untersuchen, ob und gegebenenfalls wie sich Erdwärme aus Tiefengeothermie einsetzen lässt, um das BASF-Stammwerk in Zukunft mit erneuerbarer Wärme zu versorgen und die CO2-Emissionen am weltweit größten Standort des Unternehmens erheblich zu reduzieren.

Ebenfalls denkbar sei, dass auch die umliegenden Städte Frankenthal und Ludwigshafen von der nachhaltigen erzeugten Wärme profitieren. Die Städte beteiligen sich auch an der erforderlichen seismischen Erkundung. Vorgesehen sind zunächst Messungen zur Untersuchung der geothermischen Gegebenheiten in einer Teilregion des Oberrheingrabens. Der Beginn erster Erkundungen ist den Unternehmen zufolge schon für Anfang 2025 geplant.

Erst Dampferzeugung, dann Lithiumgewinnung

Das heiße Thermalwasser könnte bei BASF zur Dampferzeugung genutzt werden, ehe es von Vulcan im Anschluss noch zur Gewinnung von Lithium verwenden werden soll. Den vorgestellten Plänen zufolge prüft der Lithiumhersteller mit der BASF daher die Möglichkeit zum Bau einer Lithiumextraktionsanlage auf dem Werksgelände der BASF. Dort soll nach Unternehmsangaben Lithium für die deutsche und europäische Batterie- und Automobilindustrie produziert werden.

„Sollte das Vorhaben gelingen, hätten wir ein hervorragendes Beispiel, wie wir in der Metropolregion Rhein-Neckar die Energiewende im Schulterschluss von Politik, Energieversorgern und Industrie gestalten und für alle Seiten Vorteile heben können“, sagt sagt Uwe Liebelt, President Europäische Verbundstandorte bei BASF.

Wie der Südwestdeutsche Rundfunk berichtet, gibt es aber auch mahnende Worte zu der geschlossenen Partnerschaft. Schließlich sei das Unternehmen Vulcan Energy nicht unumstritten. Laut Handelsblatt werfen Spekulanten der Firma vor, mit zu hohen Fördermengen zu werben und damit Aktionäre hinters Licht zu führen.

Quelle:

Südwestdeutscher Rundfunk

Schlagworte