Befürworter des Geothermiekraftwerks in Brühl formieren sich

10.08.2012 | Projekte

Mit Blick auf die Ende Oktober anstehende Bürgerbefragung melden sich in Brühl nun auch die Befürworter des Geothermieprojekts zu Wort. Die nördlichen Nachbarn der Brühler sehen das Projekt eher gelassen.

"Da die Meinung der Bürger bisher sehr stark von der Anti-Geoenergie-Initiative beeinflusst wurde, ist es an der Zeit, schon vor der Bürgerversammlung eine ergänzende Stimme gegenüberzustellen", erklärt Helmut Mehrer in einer Pressemitteilung der neu gegründeten Gruppe "Verantwortung für das Klima". Die Gruppe hat nach Angaben der Schwetzinger Zeitung derzeit 20 Mitglieder. Für den 14. September will man zu einer öffentlichen Versammlung einladen. Als Experten für diesen Abend wurde Professor Klaus Iselborn gewonnen, der seit 20 Jahren an der Hochschule Mannheim den Arbeitskreis "Alternative Energien" leitet.

Die Gruppe um Helmut Mehrer will mit ihren Informationen der Bürgerinitiative etwas entgegen setzen, die in Brühl seit rund zwei Jahren gegen das Geothermieprojekt kämpft. Sie würde das Stimmungsbild der Bevölkerung zu einseitig beherrschen, so die Befürchtung von Mehrer und seiner Gruppe. Dabei dürfe man das Thema doch nicht nur aus der Brühler Sicht sehen. "Es geht um Fragen, deren Bedeutung die gesamte Menschheit angeht", wird Mehrer in der Schwetzinger Zeitung zitiert.

Im nördlich an Brühl angrenzenden Mannheimer Stadtteil Rheinau-Süd sieht man die Auseinandersetzungen jenseits der Stadtgrenze nach einem Bericht im Mannheimer Morgen eher gelassen. Wichtigste Forderung der dortigen Anwohner: Eine Beweislast-Umkehr auch im Süden Mannheims. Der Vorsitzende der BASF-Siedlergemeinschaft, Wolfgang Lehmpfuhl wiederholte im Mannheimer Morgen zudem die Forderung, auch in Rheinau-Süd eine seismische Messstation einzurichten, um Erschütterungen des Bodens nachweisen zu können. (mb)

Quellen: Schwetzinger Zeitung, Mannheimer Morgen