Björk setzt sich für Geothermie-Ressourcen ein

19.01.2011 | Finanzierung, Internationale Projekte, Marktentwicklung, Politik

Ein Karaoke-Marathon bringt letzte Unterschriften für eine Petition zum Verbleib der Naturressource Geothermie in öffentlicher Hand.

Wie im August 2010 schon berichtet, kämpft die isländische Sängerin Björk für den Verbleib der isländischen Geothermie-Ressourcen in öffentlicher Hand und gegen den Verkauf an ausländische Unternehmen. Der kanadische Konzern Magma kaufte sukzessiv Anteile des drittgrößten Energie-Produzenten HS Orka auf und übernahm Ende letzen Jahres 98,53 Prozent. Möglich wurde dies, da seit 2007 vom Staat Anteile von HS Orka an einheimische Investoren verkauft wurden, die im Zuge der Finanzkrise im Herbst 2008 in Bredouille kamen. Durch HS Orka kontrolliert Magma zwei Geothermie-Kraftwerke und hält Lizenzen zur künftigen Nutzung weiterer Erdwärmefelder.  

Nun haben 48.000 isländische Bürger, immerhin circa 15 Prozent der Bevölkerung des nordatlantischen Inselstaates, eine Petition gegen die umstrittene Übernahme und für neue Gesetze zum Verbleib der Naturressourcen in öffentlichen Besitz unterschrieben. Letzte Unterschriften kamen vergangenes Wochenende bei dem von Björk organisierten Karaoke-Marathon zusammen.         

In den Medien lieferte sich Magma-Chef Ross Beaty und Björk ein heftiges Wortgefecht. Sein einziges Interesse sei, umweltfreundliche Energiequellen zu erschließen, "zum künftigen Nutzen Islands, unserer Aktionäre und, offen gesagt, der Welt". Sollte die isländische Regierung versuchen, die Übernahme rückgängig zu machen, drohte Magma mit einer Schadenersatzklage. Diese kann dem krisengeschüttelten Land teuer zu stehen kommen, war doch die HS Orka Übernahme mit 380 Millionen Euro die größte ausländische Investition seit dem Finanzcrash. Ministerpräsidentin Sigurdardottir lehnt die Rückabwicklung ab, stellt aber eine Volksabstimmung zum Verbleib der Ressourcen in öffentlicher Hand in Aussicht. (va)
 
Quelle: www.sueddeutsche.de

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