Bochum und Auckland - weltumspannende Zusammenarbeit in Sachen Geothermie

15.10.2010 | Forschung | (va)

Das Institute of Earth Sciences and Engineering (IESE) der Universität Auckland in Neuseeland und das Internationale Geothermiezentrum Bochum (GZB) geben ihre Zusammenarbeit bekannt.

Ein entsprechender Vertrag wurde in der vergangenen Woche geschlossen. Ziel der Kooperation ist die gemeinsame Forschung in verschiedenen Projekten, in denen anwendungsbezogene neue Technologien für die Nutzung der Erdwärme entwickelt werden sollen. Zusätzlich soll ein Austausch zwischen den Studierenden und Doktoranten der beiden Universitäten stattfinden.
Prof. Peter Malin, Direktor des Institute of Earth Sciences and Engineering (IESE) der Universität Auckland in Neuseeland und Prof. Rolf Bracke, Direktor des Internationalen Geothermiezentrum (GZB) in Bochum  besiegelten in der vergangenen Woche in Bochum die künftige Zusammenarbeit ihrer beiden Institute.

Das GZB erweitert damit nach eigener Aussage das Netz seiner weltweiten Kooperationen um einen Partner im pazifischen Raum. Partnerschaften bestehen bereits mit Ländern wie Chile, Türkei, Kroatien, Griechenland oder den USA.

Quasi als Begrüßungsgeschenk brachte Professor Malin einen hochmodernen Seismographen mit, den er seinem außerordentlich erfreuten deutschen Kollegen zur Verfügung stellen konnte. Mit solchen Instrumenten lassen sich Bewegungen des Untergrunds präzise aufzeichnen und verorten. Das lückenlose überwachen von und Erfassen der Auswirkungen von Geothermieprojekten auf den Untergrund wird ein immer wichtigerer Aspekt bei der tiefengeothermischen Nutzung der Erdwärme. Der Clou des neuseeländischen Geräts: Es ist so konstruiert, dass es sich direkt im Bohrloch einsetzen lässt. In der Inselgruppe im Südpazifik bebt die Erde häufiger. Eigentlich verständlich, dass die Wissenschaftler dort mit den führenden Experten auf dem Gebiet der Seismologie aufwarten können.

Die Freude von Prof. Bracke war auch deswegen so groß, weil er dieses Gerät bald in der Praxis einsetzen kann. Auf dem Campus der Hochschule der Geothermiestadt Bochum entsteht derzeit das Internationale Geotechnologielabor. Zu der von Land Nordrhein-Westfalen mit 11 Mio. Euro geförderten Einrichtung gehört neben dem Institut mit verschiedenen geowissenschaftlichen Laboratorien auch ein eigenes Bohrfeld als Feldlabor für Versuche unter produktionsnahen Bedingungen - und nun eben auch ein neuseeländischer In-Loch-Seismograph.

Quelle: www.idw-online.de