Bohrstart in Ried für den 10. Januar geplant

10.12.2010 | Internationale Projekte | Elena Dittmann

Nach positivem Bescheid im bergbaurechtlichen Verfahren wird in Ried im Innkreis, im Gemeindegebiet Mehrnbach bereits der Bohrplatz für Österreichs größtes Geothermieprojekt eingerichtet. Die Bohrarbeiten sollen am 10. Januar 2011 beginnen.

Mitte Dezember 2010 soll dann die Bohrmannschaft anrücken. Den Zuschlag erhielt nach einer EU-weiten Ausschreibung die Fa. Daldrup & Söhne. Sie soll die zwei ca. 2.500 m tiefen Bohrungen abteufen (weitere Informationen).

Dass die Bohrungen fündig werden, ist zu 95 Prozent sicher. Die entscheidende Frage ist, mit welcher Temperatur und Schüttung das Tiefengrundwasser letztlich an die Oberfläche sprudeln wird. Für die Bohrphase sind ca. 70 Tage geplant. Sobald Fündigkeit, Temperatur und Volumen feststehen, wird unweit der Bohrung eine zweite – die sogenannte Reinjektionsbohrung – erfolgen.

Unabhängig von Schüttungsrate und Temperatur steht allerdings schon jetzt fest, dass es nicht ausreichen wird, um künftig das gesamte Stadtgebiet geothermisch versorgen zu können. Rund zwei Drittel der Einwohner können in den Genuss einer geothermischen Wärmeversorgung kommen. Die Energie Ried verfügt bereits über einen primären Leitungsplan.

Preislich haben die künftigen Versorger schon ziemlich exakte Vorstellungen. Nach derzeitigem Wissensstand wird die neue Energie – die Bohr- und Baukosten für Österreichs größtes Geothermieprojekt belaufen sich auf mindestens 50 Millionen Euro – anfangs sogar eine Spur teurer als fossile Brennstoffe sein. „Mittel- und langfristig werden die Preise für Öl und Gas aber weit über dem der Geothermie liegen“, ist Helmut Binder überzeugt. Lieferstart soll im September 2012 sein. (ed)

 

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