Bohrung in Geretsried läuft nach Plan

24.04.2013 | Hydrogeothermie | Jochen Schneider

Die Geothermiebohrung der Enex Geothermieprojekte Geretsried Nord GmbH & Co. KG auf dem Hofgut Breitenbach südlich der oberbayerischen Gemeinde Gelting hat in 3.595 Meter die Untere Meeresmolasse erreicht.

Die erste von zwei geplanten Bohrungen hat nach heutigem Stand den Rupel in einer Tiefe von 3.595 Meter erreicht. Hier wurde das Bohrgestänge nochmals ausgebaut und der Meißel gewechselt. Die Bohrung wird ab einer Tiefe von 3.000 Meter abgelenkt gebohrt. Insgesamt soll um 70 Grad nach Osten abgelenkt und anschließend ca. 1.000 Meter durch zwei Störungen im Malm gebohrt werden. Ziel ist es, den thermalwasserführenden Horizont auf einer möglichst langen Strecke zu erschließen. Die erste Bohrung soll bis zur wasserführenden Schicht eine vertikale Tiefe von ca. 4.450 Metern erreichen. Es wird eine Thermalwassertemperatur um 150 Grad Celsius erwartet. Die zweite, weiter nördlich gelegene Bohrung wäre auf Grund der nach Süden abtauchenden Schichten ca. 4.250 Meter tief und ist nach demselben Schema geplant.

Nach Abschluss der Bohr- und Testarbeiten der ersten beiden Bohrungen wird entschieden, ob noch weitere zwei Bohrungen abgeteuft werden. „Wir werden auf Grund der politischen Bedingungen, vor allem der Weiterentwicklung des EEG entscheiden, ob wir mit weiteren Bohrungen die Kraftwerksleistung am Standort Hofgut Breitenbach erhöhen. Momentan müssen sich hier aber die Signale aus Berlin verändern und die Investitionssicherheit wieder hergestellt werden“, verdeutlicht Andreas Gahr, Geschäftsleiter des Bereichs Energie der AIC Hörmann GmbH & Co. KG, deren 100 prozentige Tochtergesellschaft die Enex ist.

Neben einem Kraftwerk ist auch die Wärmeauskopplung geplant. Die Stadtwerke Geretsried und die Stadtwerke Bad Tölz wollen in einem Joint Venture 35 Millionen Euro investieren, um Geretsried mit einem Wärmenetz zu erschließen und mit Wärme zu versorgen.

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