Bohrung in Island mit überkritischem Dampf erschlossen

08.02.2017 | Forschung | Jochen Schneider

Das Iceland Deep Drilling Project (IDDP) auf der Reykjanes Halbinsel hat in 4659 Metern die Bohrarbeiten abgeschlossen mit einer Temperatur über 427 Grad Celsius und einem Druck von 340 bar.

Im isländischen Reykjanes Geothermiefeld wurde eine bestehende Bohrung von HS Orka für das Forschungsprojekt IDDP 2 genutzt.  Die 2.500 Meter tiefe Bohrung wurde in der ersten Phase auf 3.000 Meter vertieft, zementiert und Stahlrohre eingezogen, das damit auch die tiefste verrohrte Bohrung von Island darstellt. Ab dieser Tiefe wurde dann bis zur Endteufe weitergebohrt, der damit tiefsten Bohrung von Island. Dort wurde überkritischer Dampf über dem Triplepunkt von Wasser von 374 Grand Celsius angetroffen.

Wie thinkgeoenergy mitteilt, hat das Projekt die Ziele einer sehr tiefen Bohrung, Bohrkerne zu nehmen, die Temperatur zu messen und eine Permeabilität festzustellen, erreicht. Das erweiterte Ziel ist jetzt Energie zu erzeugen. Nach Angaben von thinkgeoenergy sind pro Bohrloch eine Leistung von 30 bis 50 MW möglich. Belastbare Aussagen sollen jedoch erst Ende 2018 vorliegen, wenn alle Ergebnisse ausgewertet sind.

HS Orka leitet das IDDP-2 project in enger Kooperation mit anderen isländischen Firmen, sowie dem norwegischen Unternehmen Statoil und zahlreichen Forschungsinstituten. Die EU und andere internationale Forschungsgelder finanzieren das Projekt.

Quelle:

Von unserer Partnerseite thinkgeoenergy

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