Bundesregierung schützt Kohlekraftwerke vor Geothermie

26.05.2009 | Politik, Marktentwicklung | Enerchange

Anlässlich der Anhörung zum CCS-Gesetz erklärt Hans-Josef Fell MdB, Sprecher für Energie- und Technologiepolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, dass die CO2-Endlagerung mit dem CCS-Gesetz Vorrang vor der Geothermienutzung haben wird.

Das Gesetz verfolgt das Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. „Somit sei klar“, wie Hans-Josef Fell hervorhebt, „dass die Kohlewirtschaft – allen voran Vattenfall – als Gewinner hervorgeht. Bis die ersten Geothermieunternehmen ihre Rechte geltend machen können, werden die Energiekonzerne ihre Claims längst abgesteckt haben, vor allem auch, um sich die ungeliebte Konkurrenz der grundlastfähigen Geothermie vom Hals zu halten.“
Die Bundesregierung setze weiterhin auf die langfristige Nutzung der Kohlekraftwerkstechnologie und schreibe damit die Vergangenheit in die Zukunft fort.
„Das gesamte CCS-Gesetz verfolgt das Ziel, die Macht der Energiekonzerne gegenüber den jungen innovativen Unternehmen der Erneuerbaren-Energien-Branche zu schützen.
Dabei nimmt die Bundesregierung auch in Kauf, dass den erneuerbaren Energien Steine in den Weg gelegt werden, die die Zukunftsfähigkeit Deutschlands einschränken. Anstatt Unsummen in der Subventionierung der CCS-Kohlekraftwerkstechnologie zu versenken, sollte die Bundesregierung ein umfassendes Bohrprogramm für die Geothermie finanzieren. Damit würde dann auch der Grundstock für eine zukunftssichere umweltfreundliche Energieversorgung gelegt werden“, wie Hans-Josef Fell weiterhin betont.

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