Bundestagsabgeordneter Post besucht Geothermieanlagen im Landkreis München

22.10.2015 | Jochen Schneider

Der Landkreis und die Stadt München verfügen über die größte Dichte an Geothermieanlagen in Deutschland. Insgesamt sind zwölf Strom- und Wärmeerzeugungsanlagen in Betrieb. Dies war für den SPD-Bundestagsabgeordneten Florian Post und Bela Bach, SPD-Vorsitzende des Landkreises München Land, Anlass genug, sich vor Ort intensiver über die Technologie zu informieren.

Bild entfernt.

Auf Einladung von Enerchange besuchte Florian Post zusammen mit Bela Bach am gestrigen Mittwoch die Anlagen in Sauerlach und Unterföhring. Am Morgen stellten der Leiter der Geothermieanlagen und der Koordinator für Geothermie bei den Stadtwerken München, Stefan Birle und Dr. Christian Pletl, die Anlage in Sauerlach vor. Im Rahmen der Präsentation wurden auch  die Pläne der Stadtwerke für München, hinsichtlich einer 100 Prozent-Versorgung mit regenerativer Wärme bis ins Jahr 2040 und der geplanten 3D-Seismik im Stadtgebiet erläutert. Bela Bach zeigte ich erfreut über die ehrgeizigen Pläne und den Stellenwert der Erdwärme: "Die Geothermie birgt vor allem für Kommunen große Chancen und sollte daher stärker gefördert werden. Sie ist eine saubere Energiequelle, die auch in eng besiedelten Ballungsräumen zum Einsatz kommen kann."

In der Diskussion im Anschluss an den Vortrag interessierte sich Florian Post unter anderem dafür, ob es bei der Nutzung der Geothermie in Bayern auch zu Fracking kommt. Dies konnte von den anwesenden Geothermieexperten mit gutem Gewissen verneint werden.

Bild entfernt.

In Unterföhring wurde den Politikern nach dem traditionellen Weißwurstfrühstück die erste deutsche Geothermieanlage mit einer zweiten Dublette vorgestellt. Bei dem Runhdgang über das Gelände wurden die alten und neuen Bohrungen mit der neuen Wärmezentrale vorgestellt und über die Fördermöglichkeiten für geothermische Wärmeprojekte diskutiert. Im abschließenden Vortrag, veranschaulichte der Geschäftsführer der gemeindeeigenen Betreiberfirma Geovol Unterföhring, Peter Lohr, die Möglichkeiten der Kälteversorgung mit geothermischer Wärme. Die erste von GEOVOL betriebene Kälteanlage mit einer Leistung von 200 Kilowatt ist bei einem Gewerbekunden bereits seit diesem Sommer in Betrieb und klimatisiert dort rund 4.500 Quadratmeter Bürofläche. Für Florian Post ist nach diesem Tag einmal mehr eines deutlich geworden: „Fahrlässigerweise wurde und wird die Energiewende einseitig auf den Strom bezogen diskutiert. Mindestens genauso wichtig ist jedoch das Erreichen einer sinnvollen und regenerativen Wärmewende, da über 50 Prozent des Endenergieverbrauchs auf den Wärmebereich entfallen.“

Quelle:

Enerchange (Text), Mark Fernandes/Büro Florian Post MdB(Bilder)

Projekte zu dieser News