Die "Wiedergeburt" des Geothermie-Projekts von Bad Bevensen

16.10.2025 | Projekte
Die Stadt Bad Bevensen und die NULLCOZWEI GmbH haben den Vertrag zur Fortführung des Geothermieprojekts unterzeichnet.

Das vor dem Aus stehende Geothermie-Projekt im niedersächsischen Bad Bevensen scheint gerettet: Nachdem der Stadtrat im Frühjahr die Notbremse gezogen hatte und die städtische Projektgesellschaft daraufhin aufgelöst wurde, wurde jetzt bekannt: Mit einem neuen Partner wird das Projekt fortgesetzt. 

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Die Stadt Bad Bevensen und die Berliner NULLCOZWEI GmbH haben den Vertrag zur Fortführung des Geothermieprojekts unterzeichnet. Das berichteten die „Uelzener Nachrichten“. Die neue Partnerschaft bedeutet: Das geothermische Potenzial der Kurstadt im Landkreis Uelzen wird erschlossen – und zwar in einer neu gegründeten Projektgesellschaft mit NULLCOZWEI als Entwicklungspartner.

„Mit der heutigen Unterzeichnung beginnt ein neues Kapitel für Bad Bevensen“, erklärte Steffen Krause, Geschäftsführer der NULLCOZWEI GmbH. „Wir bündeln kommunale Verantwortung und technische Kompetenz, um ein Vorzeigeprojekt der nachhaltigen Wärmeversorgung im ländlichen Raum umzusetzen.“

Die Projektgesellschaft übernimmt die Erschließung des geothermischen Reservoirs in tiefen geologischen Schichten und den Aufbau eines modernen Fernwärmenetzes. Geplant ist die Versorgung von Kliniken, Therme, Schule und kommunalen Gebäuden. Bereits geleistete Vorarbeiten – seismische Untersuchungen und Bohrplanungen – werden nun konsequent fortgeführt. 

„Dank der jahrelangen Vorarbeiten der Stadt und der Gesellschaft für erneuerbare Energien Bad Bevensen GmbH haben wir die besten Voraussetzungen, um dieses Projekt erfolgreich fortzuführen“, sagte Krause.

„Mit Blick in die Historie der Stadt wissen wir alle, wie bedeutsam die Erschließung der Thermalquellen 1964 für Bad Bevensen war und immer noch ist. Nun wäre es fahrlässig, sich die Chance auf die Nutzung dieser Quellen zur Wärmeversorgung entgehen zu lassen. Deshalb freut es mich umso mehr, dass die NULLCOZWEI  GmbH dieses wichtige und richtungsweisende Projekt fortführen wird. Wir werden dieses Vorhaben im Rahmen unserer Möglichkeiten wohlwollend unterstützen“, erklärte Stadtdirektor Martin Feller.

Das Land Niedersachsen hatte signalisiert, die geothermische Erkundung mit bis zu 90 Prozent Risikoabsicherung zu fördern. Auf dieser Basis sollen die ersten Arbeitsschritte bereits im Herbst 2025 abgeschlossen werden.

Erst zur Jahresmitte hat die Stadt Bad Bevensen ihre Gesellschaft für erneuerbare Energien offiziell aufgelöst. Vorausgegangen war eine denkbar knappe Abstimmung im Stadtrat. Mit einer Stimme Mehrheit brachten CDU, FDP und eine Abgeordnete der „Bürger für Bad Bevensen“ einen Antrag durch, der das städtische Projekt aus finanziellen Gründen stoppte. 

Quelle:

Uelzener Nachrichten