Entscheid über Risikoanalyse in Basel im Herbst

06.06.2008 | EGS | Enerchange

Über den Kredit von 810 000 CHF., den die Regierung für die Risikoanalyse beantragt hat, wird der Grosse Rat voraussichtlich im Herbst entscheiden, weitere 400 000 CHF. steuern der Bund und die Geopower AG bei. In Dialogen sucht die Regierung das Gespräch mit der Bevölkerung.

Neben der Risikoanalyse kündigte die Regierung nach den Erdbeben, wegen denen das Geothermieprojekt in Basel/Kleinhüningen im Dezember 2006 auf Eis gelegt wurde, auch Gespräche mit der Bevölkerung an. Die von der Basler Regierung jetzt initiierten Dialoganlässe über die eingestellten Geothermiebohrungen sind beim Parlament auf großes Interesse gestoßen. Die ersten drei Dialoganlässe mit Mitgliedern des Grossen Rats, der Parteien und der Kommission für Risikobeurteilung fanden bereits im Mai statt. Beim Dialog sind Sorgen wegen der Erdstösse wie auch Hoffnung auf die Geothermie als künftiger Energieform zum Ausdruck gekommen. Kaum ein Thema sei Kritik wegen der vergangenen Ereignisse gewesen, umsomehr dagegen Fragen nach den Möglichkeiten des weiteren Vorgehens.

Das weitere Vorgehen hängt vom Grossratsentscheid ab. So sind bei einem Ja zur Risikoanalyse gegen Ende 2008 Dialoganlässe mit der Bevölkerung geplant. Das benachbarte Ausland soll dabei miteinbezogen werden. Laut Barbara Schneider soll der Dialog der Bevölkerung die Möglichkeit geben, ihre Position in der Abwägung der Risiken wieder zu finden. Denn die Erdstösse von 2006 hätten das Vertrauen in die Geothermie erschüttert. Wichtig sei hierbei, dass dabei kein Zeitdruck besteht.

Als Expertengruppe, die die Risikoanalyse durchführen soll, wurde in einem Ausschreibungsverfahren bereits die SERIANEX Group bestimmt. Die Gruppe setzt sich aus Fachleuten aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich zusammen und steht unter deutscher Federführung.

An der Analyse, die teils Neuland betritt, bestehe «weltweit riesiges Interesse», sagte Jürg Hofer, Leiter des baselstädtischen Amts für Umwelt und Energie: Verschiedene andere Geothermieprojekte seien schon zurückgestellt worden, weil die Verantwortlichen erst die Ergebnisse der Basler Analyse abwarten wollten.

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