Als Standort für die Bohrung und das Heizwerk kämen daher primär Hartheim, aber auch Teile der angrenzenden Gemeinde Bad Krozingen in Frage. Wie das Unternehmen mitteilt, hat sich BadenovaWärmeplus in den Orten bereits verschiedene Grundstücke gesichert. Welches sich am besten eignet, müsse sich aber erst noch zeigen. Auch dabei gehe es um die geologische Beschaffenheit des Untergrundes. Zusätzlich würden Gegebenheiten der Grundstücke in die Entscheidung einfließen, wie die Zuwegung und die Erschließung, mögliche Bohrpfade und die Entfernung zu den Wärmeabnehmern.
Anfang 2025 soll der Standort für die Bohrung und die Heizanlage feststehen. Nach der Genehmigung beim Landratsamt könnten dann Ende 2026 die Probebohrungen beginnen. Ab 2027 soll das Heizwerk gebaut werden. Parallel dazu soll die Transportleitung nach Freiburg entstehen. Ende 2028 könnte dann die aus der Tiefe gewonnene Wärme zur Verfügung stehen. Sie soll sowohl ins Fernwärmnetz der Stadt Freiburg fließen als auch in Wärmnetze entlang der Transportleitung nach Freiburg. Voraussichtlich werde man mit der Wärme bis zu 20.000 Personen versorgen können, heißt es von Badenova.
Erkundung des Untergrundes seit 2021
Bereits seit 2021 führt Badenova umfangreiche Analysen durch und hat das ursprünglich über 300 Quadratkilometer große Aufsuchungsgebiet auf ein noch etwa 10 Quadratkilometer umfassendes Zielgebiet eingegrenzt. Nun liegt eine 3D-Seimsmik vor. Das Modell gibt die Beschaffenheiten, Lage und Stärken der Schichten bis in eine Tiefe von 3.500 Metern wieder. Die anvisierten Schichten bestehen aus Buntsandstein und Muschelkalk und bieten das Potenzial für ein großes Thermalwasserreservoir. Dort vermutet man eine Wassertemperatur von etwa 130 Grad Celsius. Ob die Temperatur stimmt und vor allem ob die Durchlässigkeit des Untergrundes groß genug ist, muss letztlich die Probebohrung zeigen.
„Bis 2035 wollen wir in der Region klimaneutral sein. Für die Versorgung der Menschen in unseren Fernwärmegebieten ist das eine gewaltige Herausforderung“, so Klaus Preiser, Geschäftsführer BadenovaWärmeplus. „Unsere Lage im Oberrheingraben verschafft uns aber einen großen Vorteil: das heiße Thermalwasser in bis zu 3.500 Metern Tiefe ist rund um die Uhr kostenlos verfügbar. Ab 2028 wollen wir die so gewonnene Wärme in das Fernwärmenetz von Freiburg und in Netze entlang der Transportleitung nach Freiburg einspeisen. So werden wir aus dieser Anlage aller Voraussicht nach bis zu 20.000 Menschen mit grüner Wärme versorgen können.“
Parallel zur Erkundung habe es ein breit angelegtes Beteiligungsverfahrens gegeben. Die Gemeinderäte in der Region und insbesondere ein Bürgerschaftrat aus zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern hätten die Umsetzung des Projekts befürwortet. Der Bürgerschaftrat habe ein Gutachten mit 74 Empfehlungen formuliert. Diese seien teilweise schon umgesetzt beziehungsweise würden im Laufe der weiteren Projektentwicklung berücksichtigt. In den nächsten Wochen und Monaten werde es weitere Informationsmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger in den potenziellen Gemeinden geben.
Badenova