Erdwärme Oberland will Geothermie in Weilheim erschließen

22.10.2010 | Projekte

Die Erdwärme Oberland GmbH mit Sitz in München plant in der Region um Weilheim tiefe geothermische Energie zu erschließen.

Um ein besseres Bild davon zu erhalten, wo genau die geologischen Verhältnisse für die Erschließung der unterirdischen Heißwasservorkommen optimal sind, ist eine seismische Messkampagne geplant. Damit will Erdwärme Oberland die Daten aus einer kleineren seismischen Untersuchung aus dem Jahre 2007 überprüfen und erweitern. „Mit der umweltschonenden und hochmodernen 3D-Seismik erhalten wir einen dreidimensionalen Einblick in den tiefen Untergrund und können mit hoher Präzision geologische Strukturen aufspüren, in denen Tiefengrundwasser erwartet werden“, sagt Winfried Büchl, der Chef-Geologe von Erdwärme Oberland. Das Untersuchungsgebiet befindet sich überwiegend im Landkreis Weilheim-Schongau und teilweise auch in den Landkreisen Landsberg/Lech und Starnberg. Für die Messungen läuft derzeit das Genehmigungsverfahren beim Bergamt Südbayern.

„Sollten die Messungen unsere Vermutungen bestätigen, kann sich das Oberland zu einer Vorzeigeregion im Bereich erneuerbare Energien entwickeln“, sagt Dr. Markus Wiendieck, Geschäftsführer von Erdwärme Oberland. Mit dieser Aussage hat Wiendieck das 2009 im Auftrag der Stadt Weilheim entstandene Energiekonzept im Sinn. Für das Energiekonzept wurde untersucht, ob in Weilheim der Aufbau eines Wärmenetzes möglich ist, das mit tiefer geothermischer Energie versorgt wird. „Die Stadt Weilheim begrüßt das Vorhaben grundsätzlich“, sagt Markus Loth, Erster Bürgermeister von Weilheim.

Mit dem Ausbau der tiefen Geothermie in der Region um Weilheim möchte Erdwärme Oberland auch einen Beitrag zum Klimaschutz im Landkreis Weilheim-Schongau leisten. Der Kreistag hat am 23. Juli 2010 ein Klimaschutzkonzept beschlossen. Demnach soll der CO2-Ausstoß im Landkreis Weilheim-Schongau bis zum Jahr 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 sinken. "Geothermie ist eine natürliche Energiequelle, die sich klimafreundlich nutzen lässt", erklärt Markus Wiendieck und Landrat Dr. Friedrich Zeller ergänzt, dass Geothermie in Verbindung mit einem Nahwärmenetz eine hoch interessante Lösung der Energiefragen im Landkreis darstelle.

Seimische Messkampagne
Ab Mitte November sollen sollen die Vermesserteams von DMT mit dem Einmessen der Trassen beginnen. Danach ist bis Januar 2011 der Einsatz der Rüttel-Trucks geplant, die entlang dieser Trassen im Konvoi fahren und dabei schwache Vibrationen erzeugen, die bis tief unter die Erde reichen. Derzeit sind im Untersuchungsgebiet bereits Mitarbeiter der Firma IPS, so genannte Permitter unterwegs, die im Vorfeld der Messungen den optimalen Verlauf der Messstrecken planen und bei den Grundstückseigentümern notwendige Genehmigungen einholen.

Im Rahmen der Vorbereitungen zur Seismik-Messkampagne veranstaltet Erdwärme Oberland Bürgersprechstunden. Die nächsten Sprechstunden finden am 26.10.2010 von 14-16 Uhr und von 18-20 Uhr im Rathaus Weilheim (kleiner Sitzungssaal) statt. Betroffene Anwohner und Landwirte sind eingeladen, sich im Gespräch mit Erdwärme Oberland zu informieren.

Über Erdwärme Oberland
Die Erdwärme Oberland GmbH ist der neue Name für das Unternehmen GeoGlobal Energy Europe GmbH, welches Inhaber der Aufsuchungserlaubnis für Erdwärme für das Feld „Weilheim“ ist. Als Teil eines international tätigen Geothermieunternehmens verfügt Erdwärme Oberland über 30 Jahre Projekterfahrung im Bereich Geothermie.

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