Erfolg für Geothermie in Unterföhring: Auch die zweite neue Bohrung gelingt

31.07.2014 | Projekte | Marcus Brian

Die Erweiterung der Geothermieanlage in Unterföhring bei München geht voran: In den vergangenen Tagen konnte auch die zweite neue Bohrung erfolgreich abgeschlossen werden. Damit sind die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass im Herbst mit dem Bau der zweiten Energiezentrale begonnen und in einigen Jahren auch der Unterföhringer Süden mit geothermischer Fernwärme beliefert werden kann.

Vergangene Woche wurde die zweite neue Tiefenbohrung in der Gemeinde Unterföhring erfolgreich abgeschlossen. Damit hat GEOVOL als Betreiber der örtlichen kommunalen Geothermieanlage die wichtigsten Voraussetzungen dafür geschaffen, dass im Herbst 2014 mit dem Bau der zweiten Energiezentrale begonnen und die Fernwärmeversorgung erweitert werden kann. Ziel von GEOVOL ist es, ab spätestens 2020 auch den Süden der Gemeinde Unterföhring mit geothermischer Wärme zu versorgen und damit das gesamte Gemeindegebiet abzudecken. Bislang beliefert die Anlage mit den beiden im Jahr 2009 vollendeten Bohrungen rund 2000 private Haushalte, 25 kommunale Liegenschaften sowie 43 gewerbliche Kunden in Unterföhring mit Erdwärme.

„Die Ergebnisse der Tests an der neuen Bohrung zeigen, dass sich unsere Hoffnungen mehr als erfüllt haben und wir nun mit einer sehr ergiebigen neuen Dublette in die weiteren Planungen gehen können“, freut sich Peter Lohr, Geschäftsführer von GEOVOL. „Das gibt uns und Unterföhring die nötige Sicherheit, dass die angepeilte Versorgung des Südgebiets in jedem Fall realisiert werden kann.“

Die neue Bohrung ist 3050 Meter lang und endet in einer Tiefe von 2054 Metern in südlicher Richtung von der bestehenden Geothermieanlage. Sie komplettiert die im Mai niedergebrachte Bohrung zu einer sogenannten Dublette und hat bei den Pumptests bewiesen, dass sie hervorragend geeignet ist, um das durch die andere Bohrung geförderte Thermalwasser wieder in den Untergrund zurückzuführen: Mindestens 90 Liter pro Sekunde wird sie ohne zusätzlichen Druck aufnehmen können. Das ist nach den Erfahrungen der Firma Erdwerk, die das Bohrprojekt betreut, ein absoluter Spitzenwert im bayerischen Molassebecken. Auch die Bohrdauer von nur 39 Tagen war bemerkenswert: „Die schon sehr gute Bohrzeit bei der ersten Bohrung konnte damit wiederholt werden“, betont Projektleiter Franz Böhm von Erdwerk.“ Für den Auftraggeber GEOVOL ist die kurze Bohrzeit von großem Vorteil, da hieraus eine deutliche Senkung der Bohrkosten resultiert.

Inzwischen sind alle Arbeiten rund um die beiden Bohrungen beendet. Geschäftsführer Peter Lohr ist froh, dass man die Lärmbelästigung der Bürger und benachbarten Unternehmen auf wenige Tage beschränken konnte und so kaum Klagen zu hören waren. Vielmehr gab es in den vergangenen Wochen ein reges Interesse, sich die Bohranlage genauer anzuschauen: „Unser Angebot für Bohrturmführungen wurde sowohl von Bürgern als auch von Beschäftigte der in Unterföhring ansässigen Unternehmen sehr gut angenommen“, erzählt Lohr.  

Die Bohranlage des Bohrunternehmens Daldrup & Söhne aus Grünwald wird auch in den kommenden Wochen noch neben der GEOVOL-Energiezentrale zu sehen sein. Das Bohrunternehmen will die Sommerzeit nutzen, um die Bohranlage, die in Unterföhring zum Einsatz kam, vor dem Abbau ausgiebig zu warten und gegebenenfalls instandzusetzen.Bild entfernt.

Eine eigenen Eindruck vom Fortschritt und den weiteren Planungen in Unterföhring kann man sich im Rahmen der Exkursion am 9. Oktober beim Praxisforum Geothermie.Bayern machen. Hier geht es zur Veranstaltungswebseite.

 

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