Erfolgreiche Geothermiebohrung in Bad Urach

26.11.2021 | Erkundung & Analyse | Karin Jehle
Bad Urach

Statt zwei jahrzehntealte, ungenutzte Bohrungen verfüllen zu lassen, hat die Stadt Bad Urach dort neu gebohrt und ist auf 55 Grad warmes Thermalwasser gestoßen.

Schon seit den frühen 1970er Jahren versorgen zwei 770 Meter tiefe Bohrungen die Albthermen in Bad Urach mit heißem Thermalwasser. In der Nähe der Kurklinik hat die Stadt am Fuße der Schwäbischen Alb nun erneut gebohrt – mit Erfolg!

Neben den beiden Bohrungen für das Thermalbad liegen seit den 1970er Jahren die beiden Bohrungen Bad Urach 3 und Bad Urach 4 brach. Wie der regionale Fernsehsender RTF.1 berichtete, sollte ein Hot-Dry-Rock-Projekt mit der Wärme aus der Tiefe Strom erzeugen. Das Projekt scheiterte jedoch und wurde 2004 beendet. (Mehr zum Hintergrund des Projekts finden Sie in unserem Artikel vom 26.11.2019)

Vom Landesbergamt vor die Entscheidung gestellt, die Bohrungen entweder dauerhaft verfüllen zu lassen oder sie zu nutzen, hatte die Stadt Bad Urach die zweite Variante gewählt. Ein Sidetrack innerhalb der Bohrung Bad Urach 3 in den Muschelkalk stieß auf heißes Thermalwasser. Die erneute Bohrung habe die Stadt rund 350 000 Euro mehr gekostet als das Verfüllen der Bohrlöcher, berichtet RTF.1.

Nun scheint das Risiko sich zunächst einmal gelohnt zu haben. Eine weiterer Sidetrack soll jetzt in der Bohrung Bad Urach 4 abgeteuft werden. Ist dieser auch erfolgreich, könnte das heiße Tiefenwasser der städtischen Fernwärmeversorgung dienen. 500 Haushalte will man mit klimafreundlicher Tiefenwärme versorgen.