„Wir haben all unsere Ziele im ersten Abschnitt des Projektes erreicht“, stellt Stif Hurmuz, technischer Leiter der Betreibergesellschaft Erdwärme Inn GmbH & Co. KG, zufrieden fest. „Wir wollten innerhalb der geplanten Kosten in der vorgegebenen Zeit die Energiemenge erbohren, die für die gesicherte Versorgung der beiden Gewächshäuser in Weiding und Tüßling sowie für die Ortschaften in der Region, zum Beispiel Polling, Tüßling und Mühldorf a. Inn notwendig ist. Dies haben wir vollumfänglich erreicht.“, so Stif Hurmuz weiter.
EWI errichtet 25. bayerische Geothermieanlage mit 30 MWth Leistung
Konkret heißt dies, dass ca. 30 Megawatt thermische Leistung für jetzige und nächste Generationen zur Verfügung stehen wird. Polling ist das 25. Geothermieprojekt im Freistaat, welches die Ressource Geothermie dauerhaft nutzen wird. Möglich wurde dies nur durch die Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und des BAFA, die einen Teil der Investitionskosten beisteuert.
„Das Projekt in Polling ist ein perfektes Beispiel, wie eine private Initiative mit Förderung des Bundes auch zum Wohl mehrerer Kommunen umgesetzt werden kann, ohne dass Freistaat und Kommunen Risiken übernehmen müssen“, so Bernhard Gubo, der als Mitinitiator des Projektes seit über 15 Jahren in der bayerischen Geothermie tätig ist. „Das bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie sowie das Bergamt Südbayern sind meines Erachtens bestens aufgestellt, um für Bayern die Geothermie zu einem der wichtigsten Energieträger insgesamt zu entwickeln.“, so der Diplom-Geograf weiter.
Interessierte wurden von Anfang an umfassend informiert
Dass es nicht ohne die Akzeptanz und das Interesse der Bürger vor Ort geht, war allen Initiatoren von Anfang an bewusst. Deshalb hat nach Aussagen von Stif Hurmuz die Gesellschaft gerne Informationsabende für Bürger, einen Tag der offenen Tür und Besuche von politischen Mandatsträgern wie Ministern, Bundes- und Landtagsabgeordneten, Bürgermeistern und Gemeinderäten veranstaltet und mehrere Informationsbroschüren, Zeitungsberichte, Beiträge im Regionalfernsehen sowie eine Internetseite bereitgestellt, um über die wichtigsten Belange zu informieren und diese zu diskutieren. Der Tag der offenen Tür am Bohrplatz Ende Juli mit über 1.000 Besuchern bezeugte das enorme Interesse der Bürger.
Nun stiegen zum zweiten Mal letzte Woche hohe Dampfsäulen über Polling auf. Weißer „Rauch“, das untrügliche Zeichen, dass der Bohrer von Angers und Söhne von der Firma Herrenknecht Vertical auf heißes Thermalwasser gestoßen war. „Der Segen von Herrn Pfarrer Hermann Schächner anlässlich der Meißelweihe hat geholfen!“, bestätigt Bernhard Gubo. Dieser hatte schon damals den Erfolg der Bohrungen vorausgesehen und die privaten Investoren bekräftigt.
Im kommenden Jahr werden Wärmezentrale und Übergabestationen errichtet
Wie es auf dem Bohrplatz weitergehen werde, führte Stif Hurmuz, technischer Leiter des Projektes, wie folgt aus: „Wir werden nun in den kommenden Tagen die Arbeiten an der neu zu erstellenden Energiezentrale sowie an dem Bau der Fernwärmetrassen zu den beiden Gewächshäusern vergeben. Die notwendigen Baugenehmigungen liegen bereits vor. Der Bohrplatz wird noch etwas umgestaltet werden, so werden die sehr umfangreichen Testwasserbecken zurückgebaut. Insgesamt werden wir wohl noch etwas mehr als ein Jahr mit den Arbeiten beschäftigt sein“, so Stif Hurmuz weiter.
Die Bohrarbeiten konnten nur deswegen mit vollem Erfolg zum Abschluss gebracht werden, weil alle Beteiligten im täglichen Einsatz voll dabei waren, so ist sich das Führungsteam der Erdwärme Inn Bayern GmbH & Co. KG sicher. Hilfe hatte die Gesellschaft auch durch die Feuerwehren Polling und Forsting sowie dem Sportverein Polling, die immer zur Stelle waren, wie zum Beispiel bei der Organisation des Tags der offenen Tür.
„Für uns heißt es jetzt, mit voller Kraft die Bauarbeiten im Zeitplan umzusetzen, damit wir die Bürger von Polling, Tüßling und Mühldorf so schnell wie möglich mit geothermischer Energie versorgen können!“, so der abschließende Kommentar von Stif Hurmuz.