Erfurt kündigt 3D-Seismik für zweite Jahreshälfte 2025 an

28.01.2025 | Projekte

Thüringens Hauptstadt Erfurt setzt bei der Fernwärmeversorgung künftig auf Tiefengeothermie. Wie die Stadtwerke Erfurt bekanntgegeben haben, sollen seismische Messungen in der zweiten Jahreshälfte in großen Teilen des Stadtgebiets erfolgen. Die entsprechenden Genehmigungsunterlagen hat die SWE Energie GmbH beim Thüringer Bergamt eingereicht. 

Für die seismischen Messungen werden voraussichtlich etwa 12.000 kleine Messgeräte auf einem Areal von 136 Quadratkilometern installiert. Sie sollen Daten zu den Gesteinsschichten in bis zu 7000 Metern Tiefe liefern und helfen, den richtigen Standort für die aufwendige Tiefenbohrung zu finden. Im Rahmen ihres Projekts „GeoEffizienz“ will die Landeshauptstadt ihre Fernwärmeversorgung bis 2045 mithilfe der Tiefengeothermie dekarbonisieren.

Bundesweit gebe es etwa 40 Geothermie-Projekte, sagten Fachleute bei der Vorstellung der nächsten Schritte in der Thüringer Landeshauptstadt. Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Zaiß veranschlagte die Kosten nur für die 3D-Seismik auf rund sechs Millionen Euro. Der Schritt danach wäre bereits eine erste Probebohrung in die Tiefe. Für das Gesamtprojekt belaufe sich das Investitionsvolumen voraussichtlich auf eine halbe Milliarde Euro. Zaiß sprach von einem gewaltigen Vorhaben mit anfangs hohen Kosten. Es würde die Stadt mit derzeit etwa 48.000 Fernwärme-Haushalten langfristig aber unabhängig von hohen und stark schwankenden Energiemarktpreisen machen. 

Das Projekt in der Landeshautstadt könnte ein Modell auch für andere Thüringer Kommunen mit ähnlichen geologischen Bedingungen werden, so der Stadtwerke-Geschäftsführer. Im zweiten Halbjahr soll das sogenannte 3D-Seismik-Modell des Untergrunds erstellt werden. Dazu fahren spezielle Messfahrzeuge das südlich von Sömmerda und nördlich von Erfurt gelegene Gelände ab. Für die Probebohrung wurde 2027 als möglicher Termin genannt.



 

Quelle:

Stadtwerke Erfurt

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