Den Angaben zufolge handelt es sich um eine Gesamtfläche von mehr als 1.400 Quadratkilometern. Sie sei etwa sieben Mal so groß wie die Stadt Hannover, teilte das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) vor dem Jahreswechsel mit. Dem Tankstellenbetreiber vier Erlaubnisfelder zur Aufsuchung des Rohstoffs. Dabei handelt es sich um das Erlaubnisfeld „Greetsiel IV“ in Emden und im Landkreis Aurich, das Erlaubnisfeld „Hengstlage“ in den Landkreisen Cloppenburg und Oldenburg sowie um die Erlaubnisfelder „Hemslingen“ und „Wolterdingen“ in den Landkreisen Rotenburg (Wümme) und Heidekreis. Alle Erlaubnisse sind zunächst auf fünf Jahre bis zum 31. Dezember 2029 befristet.
„Um den Ausstieg aus fossilen Energieträgern zu schaffen, benötigen wir Alternativen“, sagt LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier. „Lithium ist zur Herstellung von leistungsfähigen Akkus ein wichtiger Rohstoff, um zum Beispiel regenerativ hergestellte Energien speichern zu können. Das sieht man bei E-Autos und Speichern von Photovoltaikanlagen“, so der Behördenchef. „Und die geologischen Bedingungen im Norddeutschen Becken sind gut, um diesen Rohstoff ressourcenschonend und ohne großen Flächenverbrauch zu gewinnen“, fügt er an.
Perspektivisch soll in Norddeutschland Lithium im sogenannten Bohrlochbergbau gewonnen werden. Ähnlich wie bei der Tiefengeothermie werden aus mehreren tausend Meter Tiefe Flüssigkeiten gefördert. Diese enthalten Lithiumanteile, die abgeschieden werden. Der Rest der geförderten Flüssigkeiten kann wieder in die ursprünglichen Untergrundschichten zurückverbracht werden.
Die Erlaubnisse geben dem Unternehmen zunächst das grundsätzliche Recht, die Aufsuchungen vorzunehmen zu dürfen. Konkrete Aufsuchungshandlungen darf die Esso Deutschland GmbH damit noch nicht vornehmen. Diese sind erst nach Zulassung bergrechtlicher Betriebspläne möglich, für die unter anderem ein gesondertes Beteiligungsverfahren nötig ist.
Die jetzt erteilten vier Erlaubnisse sind für die Esso Deutschland GmbH nur ein Teil des Gesamtprojekts. Das Unternehmen hat 19 weitere Anträge auf Aufsuchungserlaubnisse in Niedersachsen beim LBEG eingereicht, die zeitnah beschieden werden sollen.
Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Niedersachsen