EU-Energieminister wollen zum ersten Mal gemeinsam die Geothermie befürworten

10.12.2024

Die 27 EU-Mitglieder werden in der kommenden Woche bei einem Treffen der EU-Energieminister in Brüssel zum ersten Mal gemeinsam die Geothermie befürworten. Dies geht aus dem Entwurf eines Dokuments hervor, über den die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Demnach wollen die Länder der Europäischen Union die Geothermie fördern, um russisches Gas zu ersetzen und die Energiepreise zu senken.

Der Entwurf fordert dem Bericht zufolge eine EU-Strategie zur Verringerung der Emissionen von Heiz- und Kühlsystemen sowie spezifische EU-Maßnahmen zur Beschleunigung von Geothermieprojekten. Die Minister schlagen unter anderem finanzielle Garantien vor, um das Risiko von Investitionen zu verringern, und einfachere Genehmigungsregeln, wie aus dem Dokument hervorgeht. „Die Nutzung geothermischer Energie trägt zu den strategischen Zielen der Europäischen Union bei, indem sie die Energieabhängigkeit und die Importe fossiler Brennstoffe verringert“, heißt es in dem Entwurf des Dokuments.

Hohe Energiepreise für Industrie und Haushalte und der Verlust des größten Teils des russischen Gases seit Moskaus Invasion in der Ukraine 2022 haben die europäischen Länder dazu veranlasst, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Doch während die Wind- und Solarkapazitäten sprunghaft angestiegen sind, ist die geothermische Energie - eine weitere erneuerbare Energiequelle, von der die EU hofft, dass sie fossile Brennstoffe ersetzen kann - nach wie vor viel kleiner. Projekte haben immer noch mit hohen Investitionskosten und komplexen Vorschriften zu kämpfen.

EU-Daten zeigen, dass die Geothermie im Jahr 2022 weniger als 3 % des Energiebedarfs in der EU deckte. Und das, obwohl sie das Potenzial hat, bis 2040 drei Viertel des Heiz- und Kühlbedarfs in Wohn- und Geschäftsgebäuden in der EU zu decken, so die Branchengruppe European Geothermal Energy Council.

Quelle:

Reuters

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