Forschungsbericht des BMU vorgelegt: 2008 war ein erfolgreiches Jahr für die tiefe Geothermie

13.03.2009 | Publikationen, Marktentwicklung, Forschung | Enerchange

Das BMU hat den „Jahresbericht 2008 zur Forschungsförderung im Bereich erneuerbarer Energien" vorgelegt. Darin werden die Entwicklung der erneuerbaren Energien im vergangenen Jahr beleuchtet und die Ziele für die nächsten Jahre beschrieben.

Nach Schätzungen des BMU werden bereits jetzt 15% des Stromverbrauchs und gut 7,5% des Wärmebedarfs regenerativ gedeckt. Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil auf mindestens 30% bzw. 14% erhöht werden. Die installierte geothermische Leistung soll dann auf 280 MW ansteigen und einen Anteil von 5% an der aus erneuerbaren Energien erzeugten Endenergie aufweisen.

Der positive Trend bei der Entwicklung der Geothermie in Deutschland hat sich 2008 weiter fortgesetzt. Als vorbildlich wird das Geothermieprojekt in Unterhaching genannt, das 2008 mit dem Europäischen Solarpreis ausgezeichnet wurde. Seit 2007 wird hier Wärme produziert und ab Anfang diesen Jahres soll Strom ins Netz eingespeist werden. Darauf folgten weitere Projekte in der Molasse bei München: in Sauerlach wurde mit über 4.700 Metern die tiefste Geothermiebohrung Deutschlands abgeschlossen und ab diesem Jahr sollen hier 8 MW elektrische Energie produziert und eine Fernwärmeversorgung installiert werden. Weitere Bohrarbeiten begannen in Garching, Unterföhring und bei dem interkommunalen Geothermieprojekt der Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim.

Im Oberrheintalgraben wird in Landau seit Ende 2007 Strom produziert, das Kraftwerk in Bruchsal ist im Bau. In Insheim bei Landau wurde Ende Januar mit der zweiten Bohrung begonnen. Ende 2010 soll hier ein hydrothermales Kraftwerk mit einer Leistung von vier bis fünf MW in Betrieb gehen.

Insgesamt waren Ende 2008 deutschlandweit 15 Geothermieprojekte in der praktischen Umsetzung und für weitere 150 Felder wurden Aufsuchungserlaubnisse beantragt.
Zurückgeführt wird die starke Marktentwicklung der tiefen Geothermie auf die Förderung durch das EEG und das Marktanreizprogramm des BMU . Für 2009 wird die finanzielle Unterstützung höher sein als jemals zuvor und zusätzlich wird durch das neue Kreditprogramm von BMU, KfW und Münchner Rück das Fündigkeitsrisiko abgesichert.

2008 wurden vom BMU 18 Projekte mit einem Fördervolumen von 16,4 Mio. € neu bewilligt, weitere 7,4 Mio. € flossen in laufende Forschungsvorhaben. Ein Ziel der Forschungsförderung ist es, die Kosten zur Gewinnung und Nutzung von geothermischer Wärme und Strom kontinuierlich zu reduzieren. Dazu gehören u.a. Forschungsprojekte zur Entwicklung von Bohrtechniken, Messverfahren und -geräten und zur Optimierung der Kraftwerksprozesse.
Zusätzlich werden Projekte zur Verbesserung der Qualität bei der Projektierung gefördert, wie zum Beispiel das geothermische Informationssystem GeotIS: ein digitaler, stets aktueller Geothermieatlas für Deutschland.

Die elektronische Version des Jahresberichtes steht unter http://www.erneuerbare-energien.de/inhalt/43372/4595/ zum Download zur Verfügung.