Frankreich genehmigt Erforschung von geothermischen Hochtemperatur-Lagerstätten

26.03.2013 | Forschung, Marktentwicklung | Sabine Volland

Ende Februar unterzeichnete das französische Ministerium für Ökologie, nachhaltige Entwicklung und Energie zwei Exklusiv-Genehmigungen zur Erforschung von geothermischen Hochtemperatur-Lagerstätten im Süden des Landes.

Die beiden Genehmigungen wurden der Electerre de France SAS für das „Chaudes Aigues-Coren" (Departements Cantal und Lozère) in der Region Languedoc-Roussillon sowie der Fonroche Géothermie SAS für die Region „Pau-Tarbes" (Departements Pyrénées-Atlantiques und Hautes-Pyrénées) in den westlichen Pyrenäen an der Grenze zu Spanien erteilt. Sie betreffen Reservoire mit angenommenen Wassertemperaturen von mehr als 150 Grad Celsius. Ziel der Genehmigungen ist die Thermalwassererschließung, entweder direkt oder aus Rissnetzwerken, in denen das Wasser bereits frei fließt, ohne künstliche Risse zu generieren.

Nach einer Pressemitteilung von Enerzine erklärte die Ministerin für Ökologie, nachhaltige Entwicklung und Energie, Delphine Batho, die Geothermie aufgrund ihrer emissionsfreien Form der Energieproduktion als förderungs- und unterstützungswürdig.

Frankreich, das seinen Strom zum überwiegenden Anteil aus Kernenergie produziert, setzt damit ein Signal in seiner nationalen Diskussion zur Energiewende. Das Land will bis 2020 knapp ein Viertel seines Endenergieverbrauchs aus Erneuerbaren Energien decken. Im Rahmen des Programms für Zukunftsinvestitionen wurde ein Aufruf zur Interessensbekundung für Geothermie veröffentlicht. Das Ministerium bearbeitet gegenwärtig 18 Anträge zur Erteilung von Sondergenehmigungen für die Erforschung von tiefengeothermischen Hochtemperatur-Lagerstätten. Einige dieser Anträge beinhalten auch Pilotprojekte für Demonstrationsanlagen.

Quelle:

idw-online, Enerzine