Gemeinde Gräfelfing hält an Geothermienutzung fest

24.07.2015 | Jochen Schneider

Das Geothermieprojekt in Gräfelfing, südwestlich von München, stockt weiterhin. Grund dafür sind fehlende Genehmigungen und keine Einigung zwischen Gemeinde und Investor Trinkl über eine Teilhabe. Die Aufsuchungserlaubnis läuft Ende Oktober 2015 aus.

Seit über zehn Jahren hat Investor Baldur Trinkl schon die Aufsuchungsgenehmigung für geothermische Wärme für Gräfelfing und Umgebung. Bisher wurde ausschließlich die Vorpalnung mit seismischen Untersuchungen erstellt. Doch jetzt drängt wieder die Zeit, denn Trinkl muss bis in drei Monaten dem bayerischen Wirtschaftsministerium Unterlagen über die "Standortbezogenheit" des geplanten Geothermieprojektes vorlegen, um eine Bohrgenehmigung zu erhalten, berichtete die Süddeutsche Zeitung (SZ) diese Woche. Dann hätte Trinkl laut Wirtschaftsministerium ein weiteres Jahr Zeit, um in Gräfelfing nach Tiefenwasser zu bohren. Die Bürgermeisterin der Gemeinde Gräfelfing Uta Wüst betont jedoch in der SZ: "Dann muss aber auch wirklich etwas auf dem Grundstück geschehen sein."

Die Gemeinde hätte die Möglichkeit dieses Verfahren abzukürzen und ein Sondergebiet im Flächennutzungsplan für den geplanten Standort zwischen Gräfelfing und Planegg (Gewerbegebiet Steinkirchen) auszuweisen. Dies hat der Gemeinderat jedoch abgelehnt, da es bisher keine Vereinbarung über eine rechtliche Teilhabe gibt, die die Gemeinde anstrebe.

In der Zwischenzeit hat die Gemeinde auch Gespräche mit möglichen neuen Partnern geführt und betont, dass Sie an der Geothermie zur Wärmeversorgung festhalten will.

Im Jahr 2011 lehnten die Bürger von Gräfelfing in einem Bürgerentscheid den Bau eines Holzhackschnitzel-Heizkraftwerks zur Wärmeversorgung ab. Die Gemeinde favorisierte daraufhin die Geothermie für die Fernwärmeversorgung. Das Geothermieprojekt ist mit zwei Bohrungen in circa 3.000 Meter Tiefe geplant. Im oberjurassichen Malm soll dann heißes Teifenweasser erschlossen werden. Der Standort für das Projekt liegt nur circa fünf Kilometer südlich des Geothermieprojektes in Freiham, mit dem die Stadtwerke München unter anderem einen neuen Stadtteil von München mit geothermischer Wärme versorgen wollen.

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