Gemeinde unzufrieden mit Wärmeversorgung in Kirchweidach

05.01.2022 | Anlagenbetrieb | Rachel McRae
Installation von sechs Orcan-Module mit einer Gesamtleistung von 1 Megawatt  an der Geothermieanlage im oberbayerischen Kirchweidach, wo sie überschüssige Wärme hocheffektiv in Strom umwandeln..

Nur wenige Wochen nach der Inbetriebnahme steht das modulare Geothermiekraftwerk in Kirchweidach still. Die Gemeinde ist besonders über die Ungewissheit der Wärmeversorgung besorgt. Zwar sei die Versorgungssicherheit mit Ablauf des Wärmeliefervertrags bis Ende April dieses Jahres gesichert, danach müsse aber neu verhandelt werden.  

Die Geothermie-Anlage im Kirchweidacher Ortsteil Erdlehen sorgt erneut für Schlagzeilen. Seit April 2021 wurde die bis dato nur für die Wärmeversorgung genutzte Geothermieanlage mit sechs ORC-Modulen erweitert, um eine zusätzliche Stromproduktion zu gewährleisten. Nun steht das modulare Kraftwerk binnen weniger Wochen im Betrieb bereits still. Nach Informationen der Passauer Neuen Presse (PNP) unterrichtete Bürgermeister Robert Moser den Gemeinderat zum Jahresabschluss über den Stillstand, der auf eine mangelnde Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks zurückzuführen ist.

Besonders innerhalb der Gemeinde wächst die Unzufriedenheit über die zukünftige Wärmeversorgung. Wie die PNP berichtet, läuft der Wärmeliefervertrag zwischen der Projektgesellschaft und der Gemeinde noch bis zum 30. April 2022. Bis dahin steht 80 Grad Celsius heißes Wasser aus dem Rücklauf des Kraftwerks zur Verfügung. Danach müsse mit dem Betreiber allerdings neu verhandelt werden.   

Laut Moser seien bisher über 450 Anwesen sowie Gewächshäuser an das lokale Fernwärmenetz angeschlossen, wobei künftig mit einer steigenden Zahl gerechnet wird.

Auch die gemeindeeigene Kirchweidacher Energie GmbH (KiwE) sei über diese Situation verärgert, da diese eine kostenfreie Nutzung des Rücklaufs vertraglich geregelt habe. Nach Angaben des Betreibers sei das modulare Kraftwerk aufgrund des Wirkungsgrades und der kostenlosen Abwärmenutzung der KiwE nicht wirtschaftlich. „Somit ist das modulare Kraftwerk betriebsbereit, wird aber nicht in Betrieb genommen", so Bürgermeister Moser.

Die parallel gebaute größere ORC-Anlage mit einer Leistung von etwa 4 MW soll in ersten quartal 2021 in Probebetrieb gehen. Hier sind dann aber wesentlich geringere Rücklauftemperaturen zu erwarten.

Quelle:

PNP.de

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