Geothermie erleben – regenerative Energieerzeugung vor Ort

05.09.2019 | Karin Jehle

Turboden-GeoTHOUR besucht im Rahmen des Praxisforums Geothermie.Bayern 2019 geothermische Anlagen im Münchner Umland.

Nach zwei Tagen Workshops und Kongress können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 7. Praxisforums Geothermie.Bayern auch 2019 wieder praktische Erfahrungen mit dem Besuch von zwei Geothermieanlagen sammeln. Die diesjährige Turboden-GeoTHOUR führt am 9. Oktober zum Geothermiekraftwerk Holzkirchen und im Anschluss zum geothermalen Heizwerk in Poing. Sponsor ist der italienische Turbinenhersteller Turboden.

„Wie jedes Jahr freuen wir uns, nach all den informativen Vorträgen und anregenden Diskussionen beim Praxisforum Geothermie.Bayern auch geothermische Anlagen zum Anfassen zu präsentieren“, so Dr. Jochen Schneider, Geschäftsführer des Veranstalters Enerchange. „Da Bayern ein Vorreiter in Sachen Geothermie ist und gerade das Münchner Umland ein besonderer Hotspot, müssen wir dafür gar nicht weit fahren.“

Am Vormittag des 9. Oktobers steht das Geothermiekraftwerk in Holzkirchen auf dem Programm. Nachmittags geht die Exkursion zur geothermischen Wärmeanlage in Poing. Ein Reisebus bringt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Münchner Hauptbahnhof zu den Geothermieanlagen und wieder zurück. Für Verpflegung während der GeoTHOUR ist gesorgt.

Strom und Wärme in Holzkirchen
Die jüngste geothermische Anlage in Betrieb ist das Geothermiekraftwerk Holzkirchen, 30 Kilometer südlich von München. Seit Dezember 2018 versorgt es die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde mit regenerativer Fernwärme. Seit Juli 2019 ist zudem das ORC-Kraftwerk der Firma Turboden in Betrieb. Die Kombination von Strom- und Wärmeerzeugung ist nicht nur ökologisch sondern auch ökonomisch ein Pluspunkt: Der Wärmeüberschuss in den Sommermonaten kann so gewinnbringend eingesetzt werden.

In Sachen Bohrtiefe und -länge ist Holzkirchen Rekordhalter in Deutschland. Mit einer Bohrstrecke von 6.084 Metern, die bis in eine Tiefe von rund 5.100 Metern führt, ist die zweite Bohrung der Dublette sowohl die längste als auch die tiefste in Deutschland. Mit über 150 Grad Celsius fördert sie zudem das heißeste Wasser im Bundesgebiet.

Geothermale Fernwärme in Poing
Rund 20 Kilometer östlich von München liegt die Gemeinde Poing. Seit der ersten geothermischen Wärmeauskopplung im Juni 2011 deckt die Kommune ihren Wärmebedarf zunehmend mittels tiefer Geothermie. Mit zehn Megawatt installierter Wärmeleistung versorgt die Geothermieanlage rund 850 Haushalte, Gewerbe sowie öffentliche Gebäude über ein 30 Kilometer langes Fernwärmenetz und deckt dabei die Heizgrundlast. Für die Spitzenlast sorgt das schon zuvor vorhandene erdgasbetriebene Blockheizkraftwerk (BHKW). Seit Inbetriebnahme ersetzt die Geothermie in Poing somit fossile Wärme durch erneuerbare Tiefenwärme.

Zudem ist die Geothermieanlage in Poing eines der am besten überwachten Geothermie-Projekte in Bayern. Aufgrund seismischer Ereignisse in den Jahren 2016 und 2017 hat der Betreiber Bayernwerk Natur GmbH insgesamt fünf seismische Messstellen eingerichtet.

Bis zum 1. Oktober anmelden
Anmeldeschluss für die GeoTHOUR ist am 1. Oktober. Im Preis von 250,- Euro sind sowohl die Busfahrt, Essen und Getränke als auch die Teilnahme an der Praxisforum Lounge am Vorabend enthalten.

Am 7. und 8. Oktober bietet das Praxisforum Geothermie.Bayern mit einem Workshop- und einem Kongresstag wieder ein qualitativ hochwertiges Programm. Fachleute aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Praxis diskutieren beim Branchentreffen der Geothermieszene die neuesten Trends und Entwicklungen. Schwerpunkte werden dieses Jahr unter anderem die geothermische Wärmeversorgung und die Folgen einer CO2-Bepreisung auf die Wärmegestehungskosten sein.

Das Praxisforum findet im Haus der Bayerischen Wirtschaft in München statt. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.praxisforum-geothermie.bayern oder beim Veranstalter Enerchange www.enerchange.de.

Quelle:

Enerchange

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