Geothermie Hardt: Aufsuchungsgenehmigung in greifbarer Nähe

29.09.2020 | Hydrogeothermie, Vorerkundung | Karin Jehle
Geothermieanlage Bruchsal

Gemeinsam haben der Mannheimer Energieversorger MVV und die EnBW eine Aufsuchungserlaubnis für das Feld „Hardt“ im Raum Schwetzingen beantragt. Das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau signalisiert nun, dass diese bis zum Jahresende erteilt werden könnte.

Knapp 270 Quadratkilometer groß ist das Aufsuchungsfeld „Hardt“, das sich im Raum Schwetzingen südlich von Mannheim erstreckt und Teile der Kommunen Mannheim, Heidelberg, Brühl, Edingen-Neckarhausen, Eppelheim, Hockenheim, Ketsch, Dossenheim, Ilvesheim, Leimen, Schriesheim, Ladenburg, Oftersheim, Plankstadt, Sandhausen, Schwetzingen, Altlußheim, Neulußheim, Sankt Leon-Rot, Walldorf und Reilingen umfasst. 2019 haben die MVV und die EnBW gemeinsam die Aufsuchungserlaubnis beantragt.

Wie der Mannheimer Morgen berichtete, hat das zuständige Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau nun signalisiert, dass die Erteilung der Konzession voraussichtlich bis zum Jahresende erteilt werden könne.

Als nächster Schritt erfolgt die Befragung der Träger öffentlicher Belange – das sind die Kommunen und Fachbehörden in den betroffenen Gemeinden. Ist die Aufsuchungserlaubnis erteilt, wollen MVV und EnBW mit geologischen Voruntersuchungen beginnen, um geeignete Standorte für die Bohrungen zu erkunden.

Fernwärme für die Region

Geplant ist eine Einbindung der CO2-freien Energiequelle Geothermie in die bestehenden Fernwärmenetze. Wo schlussendlich gebohrt werden wird, müssen die geologischen Untersuchungen klären. „Erst danach würden die Genehmigungsanträge für die notwendigen Bohrungen und die Geothermie-Nutzung sowie die Einbindung in das bestehende Fernwärmenetz für die am besten geeigneten Standorte gestellt werden“, erklärte MVV-Projektleiter Matthias Wolf in einer Pressemitteilung.

Beide Unternehmen haben bereits langjährige Erfahrungen im Bereich der Tiefengeothermie. So betreibt die EnBW das Forschungs- und Entwicklungsprojekt Bruchsal, das 2009 als erstes Geothermiekraftwerk Baden-Württembergs in Betrieb ging, sowie das Geothermiekraftwerk Soultz-sous-Forêts. Auch die MVV betreibt zwei Anlagen; eine im Freizeitbad Miramar in Weinheim und eine im tschechischen Děčín.

Weitere Informationen: www.geothermie-hardt.de

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