Geothermie in Brühl: „Praktisch kein Risiko“

25.07.2012 | Projekte

Als Reaktion auf die neuesten Beschlüsse des Brühler Gemeinderats erklärt Geoenergy erneut, welche Sicherheitsvorkehrung für das geplante Kraftwerk getroffen wurden.

Wie das Nachrichtenportal morgenweb.de berichtet reagiert Geoenergy offenbar auf den Gemeinderatsbeschluss, eine Untätigkeitsklage gegen das Regierungspräsidium anzustrengen, um die Entscheidung der Behörde zur Baugenehmigungsverlängerung der Geothermie-Anlage schneller zu erhalten. Demnach betone Unternehmenssprecher Dr. Heiko Wildberg in einer Presseerklärung, dass die Geothermie-Anlage in Brühl die derzeit höchsten Sicherheitsstandards in Deutschland erfülle. So sei die geologische Vorerkundung des Untergrundes mit neuen Methoden vorgenommen worden. "Mit diesen dreidimensionalen Untersuchungen lässt sich die Lage eines Thermalwasserreservoirs präzise bestimmen. Förderbohrung und Reinjektionsbohrung treffen so das gleiche Reservoir. Das abgekühlte Wasser kann ohne großen Druck zurückgeführt und das Risiko erhöhter Seismizität vermieden werden."

Zudem seien in Brühl Eingriffe ins Grundgebirge nicht vorgesehen. Bereits im Vorfeld sei man in einer Risikobeurteilung zu dem Schluss gekommen, dass Geothermieprojekte mit Förderung von Thermalwasser aus dem Grundgebirgsniveau mit dem Risiko erhöhter Seismizität verbunden sein könnten. „Um seismische Aktivitäten im Frühstadium erkennen zu können, sind zwei Messnetze eingerichtet", zitiert das Nachrichtenportal den Unternehmenssprecher. Unabhängige Gutachter würden die Messungen auswerten. "Diese Präventivmaßnahmen machen es möglich, die Bohrungen beziehungsweise Förderung bereits im Anfangsstadium auch kleinster Erdbewegungen herunterzufahren oder zu stoppen - das Risiko stärkerer Seismizität, die zu Gebäudeschäden führen könnte, ist damit praktisch gleich null."

"Jede Form industrieller oder energiewirtschaftlicher Betätigung hat ihr Restrisiko", hieße es abschließend in der Presseerklärung. Dieses Restrisiko würde das Unternehmen tragen. "Sollte es tatsächlich zu Gebäudeschäden kommen, sind diese mit einer Gesamtsumme von 50 Millionen Euro versichert."

Unterdessen wurde bekannt, dass sich der Brühler Gemeinderat am kommenden Montag zu einer Sondersitzung trifft. Auf Antrag der CDU-Gemeinderatsfraktion soll darüber diskutiert werden, ob eine Bürgerbefragung zum Geothermiekraftwerk durchgeführt werden soll. Nach Darstellung des Nachrichtenportals sollen die Wahlberechtigten gefragt werden, ob sie dafür sind, dass die Gemeinde das Projekt künftig unterstützend begleitet oder ablehnt und alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpft, um es zu verhindern. (dw)

Quelle: morgenweb.de

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