Geothermie in Zorneding realisierbar wenn Nachbargemeinden mitmachen

26.04.2010 | Projekte, Finanzierung | (va)

Auf der Geothermie-Sondersitzung ließ sich der Zornedinger Gemeinderat die Wirtschaftlichkeitsprüfung für das Geothermieprojekt präsentieren. Das Fazit: Das Projekt ist nur mit den Nachbargemeinden Vaterstetten und Grasbrunn wirtschaftlich realisierbar.

Der Bürgermeister von Zorneding, Pieth Mayr, teilte auf der Sitzung mit, dass das Feld für die Gemeinde bereits gesichert ist und auch die Bohrmachbarkeitsstudie habe sinnvolle Ergebnisse geliefert. Die Investitionen könne aber nur zusammen von den drei benachbarten Gemeinden getragen werden. Wenn sich nur eine oder zwei der Gemeinden an das geplante Fernwärmenetz anschließen würden, ließen sich damit die Kosten nicht signifkant verändern, da dadurch auch geringere Einnahmen generiert würden.
Das Geothermieprojekt wird auf 223,7 Mio. Euro veranschlagt. Ob das Projekt weiter angegangen wird, darüber gab es keine Verlautbarung der Gemeinderäte.   

Der geplante Standort sieht als Erschließungshorizont den Malm-Tiefengrundwasserleiter vor, der zwischen 2.650 m - 3.150 m in diesem Bereich liegt. Aus umliegenden Bohrungen (Riem, Pullach, Unterhaching, Unterschleißheim) lässt sich auf die Bedingungen im Untergrund schließen. Die Erfahrungswerte zeigen ein Erwärmung von 3,2 °C pro 100 m und Temperaturen von 91-105°C am Top Malm. Es wird eine gute Fördermenge von 40-75 L/s aufgrund der Erfahrungen der benachbarten Geothermiebohrung Riem prognostiziert. Die Rücklauftemperatur würde bei 55 °C liegen. Die Wärmeleistung wird auf 6-15 MW berechnet. Zur Stromerzeugung reichen die voraussichtlichen Temperaturen nicht aus.