Geothermie-Projekt in Krefeld geplant

07.02.2011 | Projekte

Im Zuge der geplanten 5.000 Meter tiefen Bohrung für das EGS-Projekt stehen als nächsten Schritt die seismischen Untersuchungen an.

Das geplante Erdwärmekraftwerk soll in 5.000 Meter Tiefe 160 Grad Celsius heißes Wasser aus dem Untergrund an die Erdoberfläche fördern und dessen Energie nutzen. "Die 160 Grad Celsius sind vorsichtige Schätzungen", so Dr. Horst Kreuter von Geothermal Engineering, der das Projekt eine Machbarkeitsstudie erstellt hat. Vor Bohrbeginn stehen aber noch seismische Untersuchungen des Untergrundes an.

Im Zuge der bisherigen Voruntersuchungen zeigte sich, dass bis 2.600 Meter Tiefe am Niederrhein verhältnismäßig gute Informationen über die Bodenverhältnisse gibt. In weiterer Tiefe kann man nur Rückschlüsse aus weiter entfernten Regionen ziehen. Bisher sind in 5.000 Metern Tiefe kaum Aussagen zu Schichtenaufbau und Mächtigkeit des Gesteins möglich. Vermutet werden Tonsteine aus dem Unterdevon in Tiefen von 2.700 bis 5.000 Metern, wobei in Tiefen von 4.000 bis 5.000 Metern auch Quarzite und Phyllite vorkommen können.

Doch bevor weitere Untersuchungen beginnen will der Projektinitiator Wolfgang Hoever mit Umweltverbänden Kontakt aufnehmen. Wolfgang Hoever, Krefelder Geschäftsmann und Betreiber des Krefelder Gesundheitszentrum Salvea durch seine Inoges AG, möchte sich zuvor den Rückhalt aus der Bevölkerung für das Geothermie-Projekt sichern. Verständlich, da bei einem derartigen Projekt mit geplanter Investitionssumme von 60 Millionen Euro kein zweites „Stuttgart 21“ wünschenswert wäre.

Hoever hatte sich 2009 die Rechte für das 357 Quadratkilometer großen Gebiet bei der Bezirksregierung Arnsberg gesichert. Es erstreckt sich von Krefeld über Meerbusch, Viersen, Kerken, Duisburg nach Moers. 2009 trat Hoever erstmals mit seinen Plänen für ein Geothermie-Kraftwerk an die Öffentlichkeit. Seiner Planung zufolge soll eine Turbine und ein Fernwärmenetz betrieben werden. Eine jährliche Leistung von vier bis sechs Megawatt soll das Kraftwerk bringen.  (va)

Quelle: www.rp-online.de

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