Geothermie in St. Gallen erwacht wieder zum Leben

26.08.2019 | Valerie Hecht

Auf dem Bohrplatz des gescheiterten Geothermie-Projekts in St. Gallen finden derzeit wieder Messungen statt. Ziel ist es, den Zustand der eingebauten Rohre zu analysieren.

Im Rahmen eines bis 2020 andauernden EU-Forschungsprogramms mit 23 europäischen Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft sowie der öffentlichen Hand werden der Einfluss von Geothermie auf Umwelt auf den Untergrund bestimmt, neue Messtechnologien erprobt und umweltrelevante Daten gesammelt.

Rückblick

Das St. Galler Geothermie-Projekt war das bislang grösste der Schweiz. Es galt als ein international bedeutendes Pilotprojekt für die Geothermie-Nutzung im nichtvulkanischen Untergrund. Nach gut vier Monaten Bohrzeit bis in 4450 Meter Tiefe folgte der Schock: Am 20. Juli 2013 bebte die Erde, ausgelöst durch die Arbeiten am Bohrloch. Das Beben besaß eine Stärke von 3,5 und bedeutete das Ende des Projekts.

Unterstützung durch Stadt St. Gallen

Das Projekt erhält Unterstützung durch die St. Galler Stadtwerke indem diese das Bohrloch für Feldtests sowie früher erhobene Messdaten zur Verfügung stellen. Ziel sei es, den aktuellen Zustand der eingebauten Rohre im Bohrloch über die gesamte Länge zu analysieren.

Der Kanton St. Gallen hat laut Mitteilung die Baubewilligung für den Bohrplatz kürzlich um zehn Jahre verlängert. Eröffnet sich innert dieser Frist keine alternative Nutzungsmöglichkeit, wird das Bohrloch bis 2029 definitiv verschlossen.

 

Quelle:

https://www.nau.ch/news/schweiz/in-st-gallen-werden-am-geothermie-bohrloch-tests-durchgefuhrt-65572672

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