Geothermie-Suche in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz

06.08.2019 | Karin Jehle

Die Karlsruher Firma Deutsche ErdWärme GmbH erwirbt eine Aufsuchungserlaubnis in den oberrheinischen Bezirken Waghäusl, Philippsburg und Oberhausen-Rheinhausen. Das Unternehmen möchte sich langfristig in der Region etablieren und plant, dort bis 2024 mehrere Geothermienlagen zu errichten.

Die Aufsuchungserlaubnis "Waghäusel-Philippsburg" hat die Deutsche ErdWärme von Erhard Schmitteckert, Diplom-Ingenieur für Verfahrenstechnik aus Waghäusel, erworben. Der Claim umfasst Teile der Gemarkungen der Großen Kreisstadt Waghäusel, der Stadt Philippsburg sowie der Gemeinde Oberhausen-Rheinhausen, nördlich von Karlsruhe.

Mit der noch ausstehenden formalen Zustimmung des Bergamts verfügt die Deutsche ErdWärme GmbH damit über einen Korridor für mögliche Geothermiestandorte in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz von insgesamt circa 1.000 Quadratkilometern. Das Unternehmen ist mit dem Neuerwerb im Besitz von sechs Aufsuchungslizenzen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz und ist laut seiner Pressemitteilung vom 2. August der größte private Projektentwickler im Bereich der tiefen Geothermie in Deutschland.

Vier konkrete Projekte sind geplant.

Nach Angaben der Bruchsaler Rundschau sind bis 2024 vier konkrete Projekte am Oberrhein geplant, um die Energiewende mithilfe der Geothermie weiter voranzutreiben. Man werde in den naheliegenden Orten und Städten Infoveranstaltungen durchführen, um die Bürger über die einzelnen Schritte des weiteren Vorgehens aufzuklären. Tatsächlich stehen noch viele Anträge und Genehmigungen aus, so dass der Beginn der Bohrarbeiten noch ein wenig auf sich wird warten lassen.

„Wir beabsichtigen, in den kommenden Jahren mehrere Geothermieanlagen am Oberrhein zu realisieren und zu betreiben. Parallel dazu sollen weitere Aufsuchungserlaubnisse hinzugewonnen werden, um zusätzliche, aussichtsreiche Flächen in der Region für die Tiefe Geothermie zu erschließen.“
erläutert Geschäftsführer Michael Erler die Strategie der Deutschen ErdWärme.

Großes Potenzial für die Geothermie am Oberrhein

Temperaturen von bis zu 160 °C sind in den tiefliegenden Schichten zu erwarten. Nun gilt es, genauer zu untersuchen, an welchen Plätzen eine Erschließung der Schätze aus der Tiefe möglich ist. Die Basis dafür stellen zunächst die geologischen Daten über den Untergrund dar, welche seitens der Firma Rhein Petrol analysiert und ausgewertet werden. Konkrete Angaben zum Bohrvorhaben liegen noch nicht vor.

Das 2009 von der EnbW in Betrieb genommene Geothermiekraftwerk Bruchsal stellt bereits ein Beispiel für die bereits bestehende geothermische Nutzung in der Region dar. Neben Wärme erzeugt es auch Strom. (vh, kj)

Quelle:

Wochenblatt - Reporter.de,

Bruchsaler Rundschau

Pressemitteilung Deutsche ErdWärme GmbH

 

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