Geothermiekraftwerk im Main-Taunus-Kreis geplant

04.08.2009 | Projekte | Enerchange

Im Main-Taunus-Kreis, auf dem Gelände der stillgelegten Mülldeponie in Flörsheim-Wicker, plant die Rhein-Main-Deponie GmbH (RMD) ein 40 Mio. Euro teures Kraftwerk. Es soll voraussichtlich 2011 ans Netz gehen und sich nach sechs bis acht Jahren amortisieren wie der Erste Kreisbeigeordnete Hans-Jürgen Hielscher (FDP) schätzt. Hielscher ist Aufsichtsratsvorsitzender der RMD.

Aus 3000 Metern Tiefe wolle man 130 Grad heißes Wasser an die Oberfläche pumpen, um mit Hilfe von Wärmetauscher und Turbine Strom zu erzeugen. Als Partner und Geldgeber habe die Gesellschaft eine Investorengruppe aus der Schweiz gewonnen. Die bergrechtliche Erlaubnis gehörten den Überlandwerken Groß-Gerau, einer Tochterfirma der Mainzer Stadtwerke. Auch mit dieser Gesellschaft sei man sich über eine Zusammenarbeit einig.

Das Kraftwerk wird nach den Plänen Hielschers, mit einer Leistung von fünf Megawatt, Strom erzeugen. Diese Energie werde die RMD in das öffentliche Stromnetz einspeisen, wie im Gesetz über erneuerbare Energien vorgesehen.
Schon jetzt werde auf der stillgelegten Deponie mit einer Leistung von 20 Megawatt Strom aus erneuerbaren Quellen gewonnen, etwa in einem Biomasse-Kraftwerk.

Die Wärme aus der Tiefe solle auch für Fernwärme genutzt werden. Erforderlich seien zwei Bohrlöcher. Die Erdwärme sei die beste Ergänzung zu der Nutzung der anderen regenerativen Energien in Wicker. Vorbild für die neue Anlage sei das Geothermiekraftwerk in Unterhaching bei München.

In den nächsten zwei bis drei Wochen werden seismische Untersuchungen durchgeführt um den genauen Bohrpunkt festzulegen, so RMD-Geschäftsführer Gerd Mehler. Die Anlage werde nicht auf der Deponie selbst errichtet, sondern voraussichtlich zwischen deren Areal und dem Main.