Bei einer öffentlichen Veranstaltung des Traunsteiner Ortsverbandes Bündnis 90/Die Grünen im Januar 2013 erläuterte Thomas Engmann, Geschäftsfüher der Geothermie Traunstein Projekt GmbH, dass anhand einer 3D-Seismik der Untergrund in 5.200 bis 5.800 Metern Tiefe erforscht worden sei. Dabei konnte man die 300 bis 500 Meter mächtige Malmschicht erkennen, die ein Heißwasservorkommen mit einem weitaus höheren Potential vermute, als ursprünglich angenommen worden sei, wie das Traunsteiner Tagblatt anführt. Bei der geplanten Explorationsbohrung Mitte 2013 in Weiderting gehe man von Kosten in Höhe von rund 15 Millionen Euro aus. Das gesamte Investitionsvolumen für das Projekt mit vier Bohrungen wird laut Engmann mit 135 Millionen Euro veranschlagt. Durch die guten Messergebnisse in Bezug auf das Wasserreservoir wolle man das Kraftwerk doppelt so groß bauen und plane mit nicht mehr mit acht, sondern mit fünfzehn Megawatt elektrischer Leistung. Damit könne man auch doppelt soviele Haushalte mit Strom und Nahwärme versorgen.
Durch das größer ausgelegte Kraftwerk würde sich auch die Anzahl der Bohrstandorte verdoppeln. Nicht mehr zwei, sondern vier Orte hätten sich aufgrund der Ergebnisse der Voruntersuchung ergeben. Schon im Sommer wolle die Geothermie Traunstein Projekt GmbH mit der ersten Bohrung beginnen, wenn die derzeitig laufenden Grundstückverhandlungen abgeschlossen sind.
In der Diskussion wurde darauf hingewiesen, dass man auch circa sieben Kilometer nördlich gelegeneren Traunreut mit hohen Temperaturen gerechnet, die Bohrung dann aber nicht 130 sondern nur 115 bis 118 Grad heisses Wasser geliefert hatte. Engmann erwiderte hierauf: "In Traunstein müssen wir circa 1.000 Meter tiefer bohren, um an die Heißwasser führende Gesteinsschicht zu kommen. Somit sollten wir problemlos um die 150 Grad erreichen." Über die erwartete Schüttungsrate war auch auf Nachfrage nichts zu erfahren.
Sollte die erste Bohrung gut laufen, könne sich die zweite Bohrung daran anschließen. Anhand der Ergebnisse beider Bohrungen, würde anschliessend die Größe des Kraftwerks in Weiderting detailliert geplant werden. Das Kraftwerk soll jedoch erst nach der vierten und letzten Bohrung gebaut werden. Ziel sei es im Jahr 2016 die Stadt Traunstein mit Strom und Nahwärme versorgen zu können wie das Traunsteiner Tagblatt berichtet. Ein Nahwärmekonzept wird laut Engmann schon erstellt.
Da in Traunstein viele Häuser mit Gas beheizt werden, fehle momentan noch die Infrastruktur, um flächendeckend Fernwärme transportieren zu können. Es gäbe bereits Gespräche mit den Stadtwerken Traunstein, mit gewerblichen Abnehmern und dem Landkreis, um Abnehmer für die Wärme zu bekommen. Engmann verwies am Schluss darauf, dass auch umliegende Gemeinden mit Wärme versorgt werden könnten, da die Verluste in den Leitungen gering seien.