Geothermieprojekt Basel - Entscheidungen frühestens Ende 2008 zu erwarten

04.12.2007 | EGS | Enerchange

Seit rund einem Jahr ruht das Basler Geothermieprojekt. Die Zukunft des HDR-Projekts hängt von einer Risikoanalyse ab, die der Kanton Basel-Stadt zu Beginn 2008 in Auftrag geben wird. Deren Resultate werden frühestens Ende 2008 vorliegen.

Die Geopower Basel AG sorgt weiterhin für den Unterhalt und die Überwachung des Bohrloches und stellt den Behörden die erhobenen Daten im Zusammenhang mit der Risikoanalyse zur Verfügung. Die Auswertung der Daten aus der Wassereinpressung liefert wertvolle Erkenntnisse, welche in Fachkreisen auf grosses Interesse stossen und zur Weiterentwicklung der Tiefengeothermie beitragen können.

Jährung des ersten Bebens
Am 8. Dezember jährt sich das erste Auftreten der unerwartet stark spürbaren Erdstösse, welche das Einpressen von Wasser zur Erschliessung des Wärmereservoirs in der Tiefe ausgelöst hatte. Diese führten zur Unterbrechung der Verpressungs durch den Verwaltungsrat der Geopower Basel AG, dessen Entscheid von der Basler Regierung gestützt wurde. Bis März 2007 traten mehrere an der Erdoberfläche deutlich spürbare Erdstösse auf. Inzwischen sind die Erschütterungen im Untergrund anzahlmässig auf ein Maß vor Beginn der Wassereinpressung zurückgegangen. Seit dem 6. Mai 2007 hat der Schweizerische Erdbebendienst (SED) im Zusammenhang mit dem Geothermieprojekt keine Ereignisse mehr über einer Magnitude von 2.0 registriert, was deutlich unter der Wahrnehmungschwelle liegt.

Heißwasserreservoir wird vermutet
Die im Basler Projekt gewonnenen Erkenntnisse sind in ihrer Art einzigartig und stossen in Fachkreisen auf grosses Interesse. Die Geopower Basel AG steht mit wissenschaftlichen Institutionen weltweit in Kontakt und lässt die gewonnenen Informationen von Experten gezielt weiterbearbeiten. Gleichzeitig werden Ideen geprüft, wie das fünf Kilometer tiefe Bohrloch anderweitig genutzt werden könnte. Beispielsweise wird in 3000 Metern Tiefe ein Heißwasserreservoir vermutet, das möglicherweise zu Heizzwecken oder auch zur Stromerzeugung genutzt werden könnte.

Schadensabwicklung kommt weiterhin gut voran
Die Behandlung der Schadensmeldungen im Zusammenhang mit den Erdstössen ist inzwischen weit fortgeschritten. Vier Fünftel der insgesamt rund 2500 gemeldeten Schadensfälle konnten bis Ende November bearbeitet werden. Ein Drittel ist durch die Versicherung mit einer Auszahlung abgeschlossen worden. Im angrenzenden Ausland konnten bisher zwei Drittel der rund 1000 Schadensmeldungen erledigt werden. Im Zusammenhang mit der Schadensabwicklung stellt sich für die Geschädigten auch die Frage der Verjährung der Schadenersatzansprüche, da sich mit dem kommenden 8. Dezember 2007 der erste Erdstoss jährt. Dieser Zeitpunkt wäre an sich für die Verjährung der Schadenersatzansprüche maßgeblich. Die Geopower Basel AG wird sich allerdings vorderhand nicht auf diese Verjährung berufen. Denn dies würde letztlich dazu führen, dass die verschiedenen Betroffenen ungleich behandelt werden. Vielmehr erklärt die Geopower Basel AG generell gegenüber allen Personen, deren Schäden bei der Geopower oder der AXA-Winterthur schriftlich angemeldet worden sind, auf die Einrede der Verjährung zu verzichten; der Verzicht endet einen Monat nach Vorliegen eines endgültigen Erledigungsbescheids der AXA-Winterthur-Versicherung.

Übersichten über die Entwicklung des Projekts und der seismischen Aktivitäten findet sich auf www.geopower-basel.ch und www.seismo.ethz.ch/basel
(Quelle: Geopower Basel AG)

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